Vorarlberg-Wahl:

ÖVP-Verluste in Städten, kleines FPÖ-Lebenszeichen

Vorarlberg
13.09.2020 21:46

Die Vorarlberger Gemeindevertretungs- und Bürgermeister-Direktwahlen am Sonntag haben mit ÖVP-Verlusten in den Städten geendet. Das änderte aber nichts daran, dass fast alle Bürgermeister im Ländle in Händen der Volkspartei blieben. Bei der FPÖ stach der ehemalige Landesparteichef Dieter Egger heraus, der in Hohenems seinen Bürgermeister-Sessel eindrucksvoll verteidigte. Am 27. September werden in gleich sechs Kommunen Stichwahlen stattfinden, so viele wie noch nie. krone.at hat im Live-Blog die wichtigsten Ergebnisse festgehalten. 

Die Volkspartei tat sich speziell in den Städten und auch in den größeren Gemeinden schwer. In Hohenems und Hard am Bodensee etwa stürzte die Partei regelrecht ab und verlor im zweistelligen Prozentpunktebereich. In Lustenau ging die absolute Mehrheit verloren. In den Städten hatte die ÖVP schon vor fünf Jahren ihre absoluten Mehrheiten eingebüßt.

63 Prozent für FPÖ-Bürgermeister in Hohenems
Auch für die FPÖ blieb in Sachen Gemeindevertretungswahl die große Erfolgsmeldung aus. Nur der ehemalige Landesparteichef Dieter Egger stach heraus, der in Hohenems sein persönliches Resultat von 2015 und auch das seiner Partei verbesserte. Egger bleibt mit einem Wähleranteil von über 63 Prozent Bürgermeister. Bestätigt wurden Florian Kasseroler in Nenzing sowie Florian Küng in Vandans (beide Bezirk Bludenz). In Fußach (Bez. Bregenz) ging der FPÖ ein Bürgermeistersessel verloren, Ernst Blum trat nicht mehr an.

Starke SPÖ-Ergebnisse in Bregenz, Bludenz und Hard
Die SPÖ ihrerseits freute sich über starke Ergebnisse in Bludenz, Bregenz und vor allem Hard. Dort lieferte der Landesparteivorsitzende Martin Staudinger die große Überraschung. Er schaffte es nicht nur in die Bürgermeister-Stichwahl, sondern überflügelte Amtsinhaberin Eva Maria Mair (ÖVP). Staudinger kam auf 35,40 Prozent Stimmenanteil, Mair auf 32,79 Prozent. Sollte Staudinger die Stichwahl in seiner Heimatgemeinde für sich entscheiden, würde er den Parteivorsitz bei den Sozialdemokraten zurücklegen.

Ebenfalls Aussichten auf den Bürgermeistersessel haben die beiden SPÖ-Kandidaten Mario Leiter (in Bludenz) und Michael Ritsch (in Bregenz). Beide haben es in der Vergangenheit bereits in die Stichwahl gegen Bürgermeister der ÖVP geschafft. Während Leiters Rückstand auf Simon Tschann (ÖVP) am Sonntag nicht allzu groß war, müsste Ritsch in den nächsten zwei Wochen noch den Turbo zünden, um an Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) vorbeizukommen. Gehalten wurden von der SPÖ die beiden Bürgermeistersessel in St. Gallenkirch und Bürs (beide Bezirk Bludenz).

Die Grünen jubelten über ihr „historisch bestes Ergebnis“, die NEOS darüber, dass sie in zehn der elf Gemeinden, in denen sie zur Wahl standen, den Einzug in die Gemeindeparlamente schafften. 

Sechs Stichwahlen am 27. September
Am 27. September werden in gleich sechs Kommunen Stichwahlen stattfinden, so viele wie noch nie. Auf großes Interesse stoßen wird dabei auch die Entscheidung in Lech am Arlberg. Im Nobelskiort könnte Langzeit-Bürgermeister Ludwig Mxuel (seit 1993) wegen Differenzen bezüglich der Gestaltung des neuen Gemeindezentrums abgewählt werden.

53.4 Prozent Wahlbeteiligung
Die Wahlen in den 96 Kommunen fanden aufgrund der Corona-Pandemie mit einem halben Jahr Verspätung und unter schärfsten Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen statt. Die Auszählung der Stimmzettel verzögerte sich stark, was einerseits der hohen Anzahl der Wahlkarten geschuldet war, andererseits wurde es auch darauf zurückgeführt, dass erstmals seit der Einführung der Bürgermeister-Direktwahl im Jahr 2000 mit zwei Stimmzetteln abgestimmt wurde. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,40 Prozent (2015: 58,56 Prozent).

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