Moria-Tragödie

Hunderte Salzburger protestierten gegen Regierung

Nachrichten
14.09.2020 08:00
Hunderte Demonstranten gingen am Sonntag auf die Straße, um für die Aufnahme von Flüchtlingen nach dem Brand im griechischen Lager Moria zu demonstrieren. Landeshauptmann Wilfried Haslauer spricht sich klar dagegen aus. Die Bürgerliste will indes Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner in die Pflicht nehmen.

„Wir wollen ein lautstarken Appell an die Bundesregierung richten – Österreich hat den Platz und die Kapazitäten diesen Menschen zu helfen“, sagt Sophie Berghäuser vom Verein Antira Salzburg. Sie war Hauptorganisatorin der „Solidemo Moria“. Geschätzte 300 Menschen marschierten am Sonntagnachmittag von Lehen aus zum Hauptbahnhof – um nach dem verheerenden Brand im griechischen Flüchtlingslager Moria gegen die heimische Flüchtlingspolitik zu protestieren. „Wir haben Platz und Kapazitäten, um all diesen Menschen zu helfen.“

Ähnliche Töne schlägt auch die Salzburger Bürgerliste an. Gemeinderätin Anna Schiester und ihre Fraktionskollegen bringen diese Woche einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat ein. Darin fordern sie Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) auf, humanitäre Verantwortung zu übernehmen. Die Stadt Salzburg solle sich dezidiert dafür aussprechen, Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen.

Auch Salzburgs SPÖ-Chef David Egger appelliert an die Bundesregierung, ihren strikten Kurs zu überdenken. Und: „Ich ersuche Landeshauptmann Haslauer, Menschlichkeit zu zeigen. Unser Bundesland kann es sich ohne Probleme leisten, wenigstens ein paar Burschen und Mädels aus Moria aufzunehmen.“

Wilfried Haslauer (ÖVP) hingegen sprach sich am Wochenende klar gegen eine Aufnahme von Menschen aus Moria aus. Österreich habe in den vergangenen fünf Jahren mehr Flüchtlinge aufgenommen als viele andere europäische Länder.

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