Untersuchungen laufen

Tochter (8) getötet: Jetzt wird auf Gift getestet

Salzburg
12.09.2020 09:36
Jene Salzburgerin (42), die ihr eigenes Kind getötet und danach selbst versucht hat, sich ihr Leben zu nehmen, liegt bewacht in der Christian-Doppler-Klinik. Sie ist jetzt Mordverdächtige. Laut den Forensikern hat sie ihre eigene Tochter (8) ertränkt. Noch konnte die Frau nichts dazu sagen: wegen ihres psychischen Zustandes.

Für viele, gerade Eltern, ist es nahezu unmöglich zu verstehen, warum sie es tat. Den Mord an der eigenen Tochter, der anschließende und misslungene Selbstmord. Geschehen am Mittwochabend in einer Wohnung in der Adolf-Schemel-Straße. Außer Frage steht, dass die Gründe im psychischen Zustand der Frau liegen. Deshalb ist sie auch jetzt in der Nervenklinik, bewacht von zwei Justizwachebeamten. Und sie kann aufgrund ihrer psychischen Verfassung auch nach wie vor nicht einvernommen werden. Weder von der Polizei noch von der Justiz: So wurde in Abwesenheit der Frau am Freitag die Untersuchungshaft verhängt. „Bedingt-obligatorisch“, wie es bei Mordfällen üblich ist, betonte Sprecher Peter Egger.

Polizei prüft, ob Mutter Substanzen benutzte
Währenddessen konnten Gerichtsmediziner die Todesursache feststellen: Ersten Ergebnissen nach ist das Kind in der Badewanne ertränkt worden. Danach soll die Frau versucht haben, sich selbst umzubringen – mittels Aufschneiden der Pulsadern. Der Suizidversuch scheiterte. Die Österreicherin rief danach selbst die Rettung. Der Notarzt konnte ihren Zustand stabilisieren. Danach wurde sie in das Spital gebracht.

Toxikologische Untersuchungen werden noch durchgeführt – vor allem um zu klären, ob irgendwelche Substanzen zum Einsatz kamen. Doch nicht nur den Ermittlern stellt sich die Frage nach dem Warum – eine schwierige, da bei solchen Verzweiflungstaten laut Experten immer mehrere Faktoren eine Rolle spielen.

Parallelen zu 16 Jahre alten Fall aus Saalfelden
Laut Bekannten lebt die Frau bereits seit zehn Jahren in Salzburg. Der Kindesvater habe offenbar wenig Kontakt zu seiner Tochter gehabt. Die 42-Jährige gilt als eher ruhige Person. „Sie liebte ihre Tochter über alles“, erzählte eine Frau. Ein gepflegtes Auftreten wird der Mordverdächtigen nachgesagt. Sie hat auch keine kriminelle Vergangenheit. Sie soll aber depressive Züge gezeigt haben. Was letztlich der Auslöser gewesen ist, müssen Experten klären.

Parallelen gibt es jedenfalls zu einem Fall aus der Vergangenheit: 2004, also vor 16 Jahren, hat eine Mutter (35) in Saalfelden ihr Kind (5) in der Badewanne ertränkt. Danach versuchte auch sie vergeblich, sich das Leben zu nehmen. Das Motiv lag in den zerrütteten Familienverhältnissen: Sie tötete ihre Tochter, um nicht das Sorgerecht mit dem Kindesvater teilen zu müssen.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

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