„Krone“-Leser fragen:

Wie wollen Sie in Wien neue Jobs schaffen?

Wien
12.09.2020 06:00

Wir verändern die Stadt - Das war das Motto der großen „Krone“-Leser-Aktion - und die Frage, die wir an alle gestellt haben, lautete: Was würden Sie in Wien verbessern wollen? Mehr als 500 Mails und Briefe sind dazu eingegangen. Auf die Fragen unserer Leser geben alle Spitzenkandidaten in der „Krone“ Antworten.

„Ich finde, aktuell Priorität Nummer eins sollte haben, dass in unserer geliebten Stadt so viele Jobs wie nur möglich gesichert werden“, schreibt uns etwa „Krone“-Leser Leon B. Die Wienerin Claudia Sch. sieht das ähnlich: „Es gehört endlich eine Steuerentlastung für alle Arbeitnehmer in Österreich. Wir zahlen zu viel. Viele Menschen sind wegen Corona arbeitslos geworden, hier gehört eine Erhöhung des AMS-Geldes. Besonders für Menschen, die 20 Jahre oder mehr schon gearbeitet haben und dann plötzlich der Wirtschaftskrise zum Opfer gefallen sind.“

Jobs als wichtigstes Thema
Und sie fordert eine Erhöhung der Pensionen. Die vielen Anfragen zu diesem Thema zeigen ganz gut, worum es bei diesem Wahlkampf in Wirklichkeit primär gehen sollte: Jobs, Jobs, Jobs! Hier erwarten sich die „Krone“-Leser von den Spitzenkandidaten der Wahl am 11. Oktober brauchbare Konzepte. Aber gibt es die auch? Wir haben die Frage unserer Leser an alle Politiker weitergeleitet: Wie wollen Sie in der Stadt Jobs schaffen?

Michael Ludwig (SPÖ):
„Wir kämpfen um jeden einzelnen Arbeitsplatz, niemand wird zurückgelassen. Das gilt insbesondere für die Selbstständigen und die kleinen Firmen, für all jene, die von der Corona-Krise schwer getroffen wurden. Alles wird getan, um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen so gut wie möglich abzufedern: Vom Wegfall der Schanigartengebühr, den Taxi- und Gastronomiegutscheinen bis hin zu Förderungen der Wirtschaftsagentur Wien.

Wir haben über 150 Millionen Euro bereitgestellt, um den Arbeitnehmer/innen sowie der Wirtschaft rasch und unbürokratisch unter die Arme zu greifen. Und die Lehrplatzgarantie stellt sicher, dass Jugendliche genügend Ausbildungsplätze und Qualifizierungsangebote vorfinden.“

Birgit Hebein (Die Grünen):
„Wir schützen die Stadt vor der Klimakrise und schaffen damit Arbeitsplätze: Das heißt auch: raus aus Öl, Gas und Benzin. Mehr Solarkraft, Fernwärme und E-Mobilität. Wir investieren jedes Jahr eine Milliarde Euro in den Klimaschutz. Wir sanieren und dämmen Häuser, wir begrünen und beschatten Straßen. Das sind Zehntausende neue Arbeitsplätze: Wir holen die Jobs zurück, die Corona vernichtet hat - und rüsten die Stadt gleichzeitig für die Klimakrise.

Als Stadt müssen wir uns besonders gut um die kümmern, die sich um uns kümmern: von den Pfleger/innen bis zu den Kindergärtner/innen. Führen wir für die Beschäftigten der Stadt die 35-Stunden-Woche ein. Damit entlasten wir sie und schaffen 7000 neue Jobs.“

Dominik Nepp (FPÖ):
„Wien hat sich unter Rot-Grün im Vergleich zu den anderen Bundesländern leider zum Schlusslicht auf dem Arbeitsmarkt entwickelt. Für die Trendumkehr benötigt es Erleichterungen für Betriebsgründungen und eine gezielte Offensive zur Stärkung des Einzelhandels. Durch den globalen Online-Handel braucht es auch eine Stärkung der Einkaufsstraßen und Maßnahmen zur Bewahrung der Branchenvielfalt.

Auch die ständigen Demonstrationen in Einkaufsstraßen schaden dem Handel und gefährden somit viele Arbeitsplätze. Hier braucht es Demonstrationsverbote. Und gerade in Zeiten der Krise wäre es wichtig, das Motto ,Österreicher zuerst‘ zu leben. Auch und gerade am Arbeitsmarkt braucht es einen Vorrang für Österreicher!“

Gernot Blümel (ÖVP):
„Wir wollen es in erster Linie den Wiener Unternehmern erleichtern, Arbeitsplätze zu schaffen. 800 neue Jobs könnten wir sofort mit der Einführung von Tourismuszonen in Wien schaffen. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen der Städtetourismus eingebrochen ist, müssen wir die Wertschöpfung stärken. Tourismuszonen dürfen nicht scheitern, weil aus Entscheidungsschwäche die Sozialpartner vorgeschoben werden.

Wir wollen ein Entlastungs- und Investitionspaket für Wachstum und Arbeitsplätze: Dazu zählt die Befreiung von der U-Bahn-Steuer - einer Wiener Arbeitsplatzgebühr, die von jedem Unternehmer pro Arbeitnehmer bezahlt werden muss. Und wir wollen große Infrastrukturprojekte wie den Lobautunnel umsetzen.“

Christoph Wiederkehr (NEOS):
„Wir wollen Bürokratieschikanen streichen und die Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer um 100 Millionen Bagatellsteuern und Gebühren, wie z.B. die U-Bahn-Steuer oder die Luftsteuer, entlasten. Für Ein-Personen-Unternehmen werden wir im Zuge der Corona-Krise neue Umschulungs- und Fortbildungsangebote schaffen, die bisher nur Angestellten offenstanden.

Wir wollen Wien zu einer Technologie- und Innovationsstadt machen, wobei hier besonders die Gesundheitswirtschaft gestärkt werden soll, in der Wien große Potenziale aufweist. Als Antwort auf die Corona-Krise haben wir ein klimafreundliches Investitions- und Entlastungspaket präsentiert, das 56.000 neue Jobs schaffen würde.“

Heinz-Christian Strache (Team HC Strache):
"Indem man kein Job-Vernichtungs-Programm fährt, wie es die Bundesregierung gemacht hat. Der unverhältnismäßige Lockdown und die Aushebelung des Epidemiegesetzes im Zuge einer Anlassgesetzgebung werden uns noch Hunderttausende Arbeitslose und Pleiten bescheren. Man hat fleißige Unternehmer um ihren Rechtsanspruch auf Entschädigungen gebracht.

Zurück also zum Leistungsgedanken bei einer fairen Entlohnung. Damit Unternehmer auch faire Löhne zahlen und weiter Arbeitsplätze schaffen können, sind die Lohnnebenkosten zu senken und diese bei der Generation 55+ überhaupt auszusetzen. Auch die Senkung der Mehrwertsteuer von 20 Prozent auf 15 Prozent wäre ein Schritt zur Entlastung und Jobsicherung.“

Kronen Zeitung

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