2,86 Mio. Euro Verlust

Bäder kamen im Sommer mit blauem Auge davon

Tirol
12.09.2020 17:00

Die Bilanz der Tiroler Bäder ist im heurigen Sommer ernüchternd, aber nicht so schlimm, wie erwartet. Ein Umsatzminus von 18,7 Prozent auf insgesamt 12,4 Mio. Euro sowie rund 272.470 weniger Besucher sind am Ende der Saison zu verzeichnen. Die Gäste misstrauten sich gegenseitig mehr als den Betrieben.

Als herausfordernd bezeichnet Ulrich Mayerhofer, Berufsgruppenobmann der Tiroler Bäder, den heurigen Sommer: „Der Lockdown hat die Bäder voll erwischt, bis 29. Mai war eine Schließung verordnet.“ Somit entfiel ein ganzer Monat – allein deshalb habe man eh noch gut aufgeholt.

Auch Fachgruppengeschäftsführer Bernhard Wanner ist überzeugt, man sei „mit dem berühmten blauen Auge davongekommen“. Das Wetter spielte nämlich ebenfalls nicht wirklich mit, wie er betont: „Der Juni war verregnet und der Juli unbeständig.“ Der Mitarbeiterstand wurde trotz allem gehalten.

Auch die verkomplizierte Ticket-Situation dämpfte die Besucherzahl, welche im Vergleich zum Vorjahr um etwa 11% auf insgesamt rund 2,2 Mio. Personen zurückging. „Für ältere Menschen war der Online-Ticketkauf eine Hürde“, schildert Wanner. Auch nicht mehr geltende Saisonkarten wurden als Grund für den selteneren Besuch genannt. Es überwogen jedoch emotionale Gründe.

Bad im Freien bevorzugt
Denn während 74% der Befragten zwar Vertrauen in die Hygiene der Badebetriebe setzten, waren mehr als zwei Drittel den anderen Gästen gegenüber misstrauisch eingestellt. „Viele waren besorgt, dass sich die anderen nicht an die Corona-Vorschriften halten“, erklärt IMAD-GF Barbara Traweger-Ravanelli. Die Hälfte gab an, aus Angst vor einer Ansteckung seltener ins Bad gekommen zu sein.

Zugute kam diese Angst den Frei-, Natur- und Seebädern: Sie verzeichnen einen Umsatzrückgang von „nur“ rund 5%. Bei den Erlebnisbädern ist der Verlust dreimal so hoch. Doch kein einziges Bad musste schließen und elf von 67 Betrieben schätzen ihre Situation sogar besser als im Vorjahr ein. Die Gäste zeigen sich ebenso zufrieden: 89% hielten die Auflagen für gerechtfertigt und die Tiroler Bäder bekamen die Schulnote 2,3. Eine gute Nachricht zum Start in die Wintersaison.

Mirjana Mihajlovic
Mirjana Mihajlovic
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