Thomas-Bernhard-Fest

Mit Verstörungen im Einklang

Salzburg
11.09.2020 18:00

Thomas Bernhard fasziniert. Als Poet, als psychiatriereifer Revoluzzer, als schimpfender Staatsdichter und großer Künstler. Deswegen organisieren Unternehmer, Politiker und Wirt Sepp Schellhorn und Schriftsteller Albert Ostermaier ein Fest für ihn. Das Thomas-Bernhard-Festival „Verstörungen“ findet von 15. - 20. September zum neunten Mal in Goldegg statt.

„Die ,Verstörungen’ sollen ein Festival der Sehnsucht sein. Nach Nähe und Unmittelbarkeit und Sichtachsen in die Zukunft“, sagt der Schriftsteller und Intendant Albert Ostermaier. Gastronom und Veranstalter Sepp Schellhorn freut sich „einen Spannungsbogen zwischen Bernhard, Tschechow und Hölderin gefunden zu haben“. Ein Höhepunkt: die szenische Lesung von Schauspielerin Wiebke Puls, bei der das Publikum mit Audio-Guides um den See spaziert. Da hätte selbst Thomas Bernhard nichts zu meckern.

Was Schellhorn an dem einflussreichen Schriftsteller fasziniert? „Seine Sprache. Seine Gnadenlosigkeit. Außerdem: Ich bin ein zurückgezogener, beobachtender Grantler und das verbindet mich wohl mit ihm.“ Sepps prominente Gäste würden da wohl widersprechen. Die Künstler sind mehrere Tage vor Ort und offen für vertiefende Gespräche an der frischen Luft, die Atmosphäre ist gelöst. Teil des diesjährigen Festivals ist eine Ehrung: die Verstörungen sind für Raimund Fellinger gestaltet, Cheflektor des Suhrkamp Verlags und Ideengeber des Festes, der im April verstorben ist.

Die Literaturtage zelebriert man im Haus Einklang. Die Räumlichkeiten ermöglichen ausreichend Abstand und personalisierte Sitzplätze. Tages- sowie sechstägige Festivalpässe sind im Hotel „Der Seehof“ zu erwerben. Ebendort endet die Woche mit einem Schweinsbratlessen und klingt somit literarisch und kulinarisch gehaltvoll aus.

Nina Kaltenböck
Nina Kaltenböck
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