Tochter (8) ertränkt

Nachbarn unter Schock: „Sie hat ihr Kind geliebt“

Salzburg
11.09.2020 06:00

Schreckliche Verzweiflungstat am Mittwochabend in Salzburg Süd: Eine 42-jährige Frau soll ihre erst acht Jahre alte Tochter in der Badewanne ertränkt haben. Danach wählte die Ukrainerin den Notruf, wollte Selbstmord begehen. Die Hintergründe der Irrsinnstat sind noch völlig unklar.

„Krone“-Lokalaugenschein am Donnerstag in Salzburg Süd: Die Wohngegend wirkt ruhig und idyllisch, das Wohnhaus modern. Niemand hätte wohl gedacht, dass dieser Ort einmal Mittelpunkt einer Schreckenstat wird. Doch die sternenklare Nacht auf Donnerstag verwandelte das perfekte Idyll in einen schaurigen Tatort.

Eine Ukrainerin (42) hat im ersten Stock des Hauses ihre Tochter Shalin (8) in der Badwanne ertränkt. Anschließend wollte sie sich selbst umbringen. Die 42-Jährige wählte aber noch den Notruf. Sie wurde mit Handverletzungen in die Nervenklinik eingeliefert. Für ihre Tochter kam jede Hilfe zu spät. Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar. Die polizeilichen Ermittlungen laufen.

„Ihre Tochter hat sie über alles geliebt“
Der Schock unter den Nachbarn sitzt tief. Viele hatten Shalins Mutter als ganz normalen, netten Menschen in Erinnerung. „Sie hat ihr Kind geliebt - vielleicht ein bisschen zu viel. Es war ihr Ein und Alles“, weiß eine ehemalige Freundin der Mutter und fügt hinzu: „Unsere Kinder waren Schulfreunde.“ Ihre Tränen kann sie kaum zurückhalten. „Shalin war oft bei meiner Tochter zu Hause. Zuletzt im März.“

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Sie hat ihr Kind geliebt - vielleicht ein bisschen zu viel. Es war ihr Ein und Alles.

Eine Nachbarin

Die Freundin erinnert sich noch an einige Gespräche mit Shalins Mutter: „Einmal sagte sie, sie weiß nicht, wie es weitergeht.“ Sie vermutet, dass die 42-Jährige depressiv war. „Sie war ein guter Mensch – trank keinen Alkohol, nahm keine Drogen“, weiß die Freundin.

Jobverlust, Corona und Stalker setzten Mutter zu
Die Nachbarn vermuten, dass der Jobverlust und die Corona-bedingte Isolation die Frau zu der Wahnsinnstat getrieben haben könnten. Friseurin Karin Gradischnig weiß aber auch: „Vor einem halben Jahr hat sie ein Mann gestalked. Eine Katastrophe.“

Sie habe auch sehr abgenommen, erinnert sich die Friseurin von nebenan, sei aber immer schön gekleidet und geschminkt gewesen. „Shalins Mutter hatte schon länger keinen Partner mehr, das hat ihr sehr zugesetzt“, erzählt Gradischnig.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

Karina Langwieder
Karina Langwieder
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