Den wachsamen Augen des Bauherrn und seiner Arbeiter war es zu verdanken, dass sie die Grabsteine zwischen all dem Schutt entdeckten. Bürgermeister Manfred Kölly nahm daraufhin sofort Kontakt mit der Israelitischen Kultusgemeinde auf. Johannes Reiss, seines Zeichens Judaist und Direktor des Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt, hat nun mit der Untersuchung des Sensationsfundes begonnen. „Derzeit können wir noch gar nicht sagen, um wie viele Steine es sich genau handelt. Es sind etliche Fragmente dabei“, schildert der Fachmann der „Krone“. Während auf manchem niederösterreichischen jüdischen Friedhof die Inschriften teils auch auf Deutsch sind, seien sie bei allen bisher in Deutschkreutz entdeckten Stücken auf Hebräisch. „Deutschkreutz, oder Zelem, wie die Juden sagten, war ja ein Zentrum der Orthodoxie.“
Wir haben es hier mit einem Fund von enormer historischer Bedeutung zu tun. Es wird wohl einige Wochen dauern, bis alles genau analysiert ist.
Historiker Johannes Reiss zur „Krone“
Einige Stücke konnte der Experte bereits auf den Zeitraum 1879 bis 1889 datieren. Er geht davon aus, dass sie alle vom örtlichen Friedhof stammen, der 1941 weitgehend zerstört wurde. Dorthin sollen die – wieder zusammengesetzten Steine – dann auch zurück kehren.
Kronen Zeitung
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