Untersuchung gefordert

Eklat auf Twitter: Porno-Like vom Diplomatenkonto

Digital
10.09.2020 12:41

Wirbel um den offiziellen Twitter-Account des chinesischen Botschafters in Großbritannien: DerAccount von Botschafter Liu Xiaoming hat auf der Kurznachrichten-Plattform einen Porno, Kritik an der Kommunistischen Partei und kritische Botschaften zum Umgang des Einparteienstaats mit der Minderheit der Uiguren mit einem „Like“ versehen. Der Botschafter sieht sich als Opfer eines Hackerangriffes und fordert volle Aufklärung.

Wie die britische TV-Anstalt BBC berichtete, hatte Lius Account einen 10 Sekunden langen Porno-Clip aus einem Twitter-Kanal für Erwachsene mit Begleittexten in chinesischer Sprache geliked. Schnell wurde das „Like“ wieder entfernt, doch andere Twitter-User hatten längst Screenshots erstellt - höchst kompromittierende Screenshots für einen Diplomaten.

Zusätzlich wurde auf Lius Twitter-Account Kritik an der Kommunistischen Partei Chinas und ein Drohnenvideo, das Internierungslager für die Minderheit der Uiguren zeigen soll, mit einem „Like“ versehen. Für den Botschafter, der die Existenz solcher Lager gegenüber der BBC erst vor wenigen Wochen dementiert hatte, ein ernster Affront.

Botschaft spricht von „bösartiger Attacke“
Britische Twitter-Nutzer mutmaßten zunächst, die „Likes“ seien versehentlich zustande gekommen, immerhin nutzen manche Twitter-Nutzer die „Like“-Funktion, um interessante Beiträge später leichter wieder zu finden und der zugehörige Button wird mitunter auch unabsichtlich betätigt.

Eine Theorie, der die offizielle chinesische Seite entschieden widerspricht. Die Twitter-Seite sei „bösartig attackiert“ worden, die Angreifer hätten „verachtenswerte Methoden“ angewendet, um die „Öffentlichkeit zu täuschen“, heißt es in einem Statement der Botschaft.

Mittlerweile scheint die Botschaft die Twitter-Seite wieder unter Kontrolle gebracht zu haben: Die kontroversen „Likes“ wurden entfernt. Von Twitter fordert man volle Aufklärung. Weiters erklärt man: „Die Botschaft behält sich das Recht vor, weitere Maßnahmen zu ergreifen und hofft, dass die Öffentlichkeit solche Gerüchte weder glaubt, noch weiterverbreitet.“ Auf der Twitter-Seite des Botschafters prangt statt der kontroversen „Likes“ nun ein Sprichwort. „Der gute Amboss fürchtet den Hammer nicht.“

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