Mehr Arbeitslose

Fehlende Kinderbetreuung bremst die Frauen aus

Steiermark
10.09.2020 06:30

Viele Steirerinnen müssen wegen dem fehlenden Betreuungsangebot kündigen - erstmals höhere Arbeitslosenquote als bei Männern.

Die durch die Corona-Krise explodierenden Arbeitslosenzahlen haben in der Steiermark vor allem die Frauen getroffen - im Juli lag ihre Arbeitslosenquote (8,1%) erstmals über jener der Männer (7,2%) - im August waren es 7,9 und 7%. Ein Grund für diesen Anstieg ist das vor allem im ländlichen Raum fehlende Betreuungsangebot für den Nachwuchs. „Viele Frauen lösen während der Karenz ihr Dienstverhältnis sogar auf, weil einfach das Betreuungsangebot fehlt. Das Arbeitsmarktservice begleitet allein in der Steiermark rund 7000 Wiedereinsteigerinnen ins Berufsleben pro Jahr“, führt Arbeiterkamm-Expertin Bernadette Pöcheim aus.

Zu wenig Urlaub, zu lange Ferien
Gibt es im Wohnort ein Angebot, sind oftmals die Öffnungszeiten zu unflexibel. „Als Arbeitnehmer hat man nur fünf Wochen Urlaub - aber viele Einrichtungen sind nicht nur während der Sommerferien neun Wochen geschlossen, sondern da kommen noch fünf weitere Wochen für diverse andere Ferien hinzu. Hier fehlt die Flexibilität - und diese Betreuungsquote wirkt sich direkt auf die Erwerbsquote bei Frauen aus.“

Weitere Anstieg im Herbst
Denn noch immer sind es meist die Mütter, die im Fall der Fälle zuhause bleiben - meist aus finanziellen Gründen, weil der Partner einfach mehr verdient. Bemerkbar machte sich dies auch bei den Ansuchen auf Sonderbetreuungszeit aufgrund von Covid-19. „In der ersten Phase wurden hier zwei Drittel von Frauen beansprucht“, sagt Pöcheim. Laut ihr muss im Herbst mit einem weiteren Anstieg von arbeitslosen Frauen gerechnet werden.

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