Die Corona-Krise hat auch die Autobranche getroffen. Die Zahl der Neuzulassungen sank in Tirol um 35 Prozent. Am 1. Oktober kommt der nächste Dämpfer für SUV-Fans. Für viele Modelle steigt die Steuerlast. Tirols Autohändler glauben dennoch nicht an ein Ende des SUV-Booms - aber an einen Elektro-Schub.
12.637 Autos wurden laut Wirtschaftskammer bis Ende Juli in Tirol neu zugelassen. Im Vorjahr waren es bis Juli 19.579. Der Grund für den Rückgang ist mit einem Wort erklärt: Corona.
Viel CO2-Ausstoß, viel PS, höhere Steuer
Nun hat der Fahrzeughandel wieder Fahrt aufgenommen, wie Branchensprecher Dieter Unterberger bekräftigt. Für SUV-Fans heißt es nun Tempo machen. Am 1. Oktober wird die motorbezogene Versicherungssteuer für PS- und emmissionsstarke Fahrzeuge deutlich teurer. Kleine und sparsame Autos werden günstiger. Reine Elektrofahrzeuge sind von der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit.
VCÖ: Öko-Maßnahme geht zu wenig weit
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) bewertet diese Maßnahme zur Ökologisierung positiv, aber als zu wenig weitreichend. Denn auch einige Fahrzeuge mit relativ hohem CO2-Ausstoß würden durch die Berechnung günstiger. „Um die Klimakrise bewältigen zu können, muss die Neuwagenflotte viel schneller auf sehr niedrige CO2-Werte kommen“, sagt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Er rechnet vor, dass seit 2012 in Tirol mehr als 65.000 SUVs und Geländewagen neu zugelassen wurden. Mittlerweile machen sie rund 40 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen aus.
EU zwingt Hersteller zum Umrüsten
Das dürfte so bleiben, wie Unterberger prophezeit: „Einen Lenkungseffekt weg von großen Autos erwarte ich durch die Steuer nicht, die wird in Kauf genommen.“ Eine Ökologisierung werde es laut Unterberger dennoch geben - auf Druck der EU, die den Herstellern CO2-Reduktion vorschreibt. Die Formel: Wenig Elektroautos, hohe Strafen. Die Konzerne müssen jetzt den E-Turbo zünden.
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