Gipfelbucheintrag

Verbrecher oder doch nur ein „lustiger“ Bergvogel

Nachrichten
09.09.2020 13:00
Emotionale Eintragungen in Gipfelbüchern sind die Regel. Das Geständnis, ein schweres Verbrechen begangen zu haben, stellt die Ausnahme dar. Die Polizei sucht jedenfalls – wie berichtet – nach jener Person, die im Gipfelbuch der Hüttenspitze anonym ihr Gewissen erleichtert hat. Oder einfach nur „lustig“ drauf war.

Der mysteriöse Eintrag auf dem Karwendelgipfel bei Absam – ebenfalls bekannt als Zunterkopf – datiert von Sonntag, 23. August 2020. Der Verfasser habe „ungewollt eine schwere Straftat begangen“, heißt es darin. „Wir stellen das Gipfelbuch auf dem Zunterkopf“, sagt Wolfgang Engleitner, Obmann der Haller Bergsteigergesellschaft „Alpensöhne“. „Ein Wanderer hat den Eintrag gesehen und das Buch auf unsere Alpensöhnehütte gebracht, erzählt Engleitner. „Wir haben es der Behörde weitergeleitet.“

Gipfelbuch der „Alpensöhne“
Er selbst kann sich keinen Reim darauf machen. Zur Besteigung des Zunterkopfs müsse man nicht unbedingt an der Hütte vorbei, außerdem sei diese nur an den Wochenenden geöffnet. Folglich können die Alpensöhne der Polizei kaum weiterhelfen. Dabei setzt die Exekutive auf mögliche Zeugen wie jene Bergfexe, die sich am 23. August unmittelbar zuvor launisch als die „Mountainboys“ in dem Buch verewigt haben.

Um einen Bergsteigerverein handelt es sich nicht. „Mir ist dieser Name unbekannt“, sagen sowohl Engleitner als auch Markus Isser, Chef der Thaurer Bergsteigervereinigung „Alpine Bande“. Leider hat sich trotz Zeugenaufrufs noch kein „Mountainboy“ bei der Exekutive gemeldet ( 059133/70-3333). Die Kriminalisten sind ratlos.

Klar scheint nur eines: In einer Neuauflage des Buchs „Dem Himmel nah“ mit Zitaten aus Gipfelbüchern findet der Eintrag wohl Aufnahme.

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