„Zeichen setzen“

Tennis-Turnier in Kitzbühel als Vorzeigemodell

Tirol
08.09.2020 13:39

Bei den 76. Generali Open in Kitzbühel startete am Dienstag der Hauptbewerb. Es ist das erste ATP-Turnier Europas seit dem Ausbruch der Pandemie. Veranstalter Markus Bodner und Geschäftsführer Florian Zinnagl über Corona, Fiebermessen, Ängste und Herausforderungen.

„Krone“: Das Coronavirus ist klarerweise auch bei den Generali Open heuer ein Thema. Daher gleich zu Beginn: Wie ist aktuell Ihre Körpertemperatur?
Bodner: „Natürlich wurde auch unsere Körpertemperatur gerade eben beim Betreten des Pressebereiches gemessen. Meine Temperatur liegt bei 35,9 Grad.“
Zinnagl: „Mit 35,7 ist sie bei mir etwas geringer.“

Wann haben Sie in diesem Jahr zum ersten Mal daran geglaubt, dass das Turnier tatsächlich stattfinden wird?
Zinnagl:
„Das Thiem’s Seven-Turnier Anfang Juli spielte uns in die Karten. Im Genehmigungsprozess für die Generali Open hat uns dieser Testlauf extrem geholfen. Ein Beispiel: Beim Thiem’s Seven haben wir an fünf Turniertagen rund 100 Coronatests durchgeführt. Bei den Generali Open sprechen wir von etwa 500 Tests. Allein die Spieler samt deren Betreuerstäben sind 120 an der Zahl. Aber dank unserer Erfahrung und unseres ausgezeichneten medizinischen Teams wissen wir nun, wie wir damit bestmöglich umgehen können.“
Bodner: „So richtig an die Austragung des Turniers haben wir Anfang Juli geglaubt. Mit der Bestätigung der US Open in New York Ende Juli wussten wir dann auch den Termin für die Generali Open in Kitzbühel. Uns war zu jederzeit wichtig, das Turnier auch in diesem Jahr durchzuführen.“

Warum war es so wichtig?
Zinnagl:
„Weil die beiden Veranstalter Markus Bodner und Herbert Günther sehr risikobereit sind. Wir alle möchten zeigen, dass die Austragung des Turniers mit dem Team rundherum möglich ist. Zudem wollten wir für Kitzbühel, Tirol und Österreich ein Zeichen setzen.“
Bodner: „Auch die wirtschaftliche Komponente spielte dabei eine wesentliche Rolle. Wir haben laufende Kosten, etwa die Bezahlung unserer Mitarbeiter sowie jene für die Turnierlizenz. Wir haben die Kosten im Vorhinein mehrfach durchkalkuliert und sind zum Entschluss gekommen, dass es besser ist, zu spielen als nicht zu spielen und einen Totalverlust einzufahren. Letztlich bleibt uns aber ein Minus, auch wenn es überschaubar sein wird.“

Die Durchführung des diesjährigen Turniers ist aufgrund des Coronavirus nicht mit dem letztjährigen vergleichbar. Was sind die größten Herausforderungen?
Zinnagl:
„Die Planung war unglaublich schwierig. Hotelbuchungen, Akkreditierungen und die Liste jener Personen, die getestet werden müssen - das alles hat sich täglich mehrfach geändert. Wir haben mehr als 300 Einladungen an Spieler aus zig Nationen verschickt. Bis die finalen Namen feststanden, dauerte es.“
Bodner: „Herausfordernd werden auch die Spieltage sein - Stichwort Abstandsregeln, das Tragen von Masken usw. Wir tun alles, um die Fans darauf hinzuweisen. Gleichzeitig appellieren wir aber auch eindringlich an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Vor allem, dass Masken etwa beim Anstehen an den Kassen oder an den Bars sowie bis zum Einnehmen des Sitzplatzes getragen werden.“

Gibt es im Falle des Falles auch einen Plan B bzw. geht wegen Corona die Angst um?
Bodner und Zinnagl:
„Angst gibt es nicht, es gibt lediglich Herausforderungen. Sollten wir einen positiven Fall haben, wissen wir, wie wir damit umzugehen haben. Es gibt einen Plan B und auch einen Plan C. Wir sind froh, dass es nun losgeht. Die Fans sollen mit Freude zu uns kommen. Sie sollen es genießen und sich am Tennissport erfreuen. Aber wir appellieren noch einmal an die Eigenverantwortung aller Besucher.“

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