Kein Mundschutz

Spital hofft auf einen Einzelfall

Salzburg
08.09.2020 09:04
Nachdem einer positiv getesteten Mitarbeiterin der Salzburger Landeskliniken (SALK) vorgeworfen wird, sie habe ohne Mundschutz bei einer schwangeren Patientin den Blutdruck gemessen, droht ihr die Kündigung. Heute, Dienstag, will die Klinik über Konsequenzen beraten. Es soll sich um einen Einzelfall handeln.

SALK-Geschäftsführer Paul Sungler betonte gegenüber der „Krone“, er habe keinen Zweifel an den Vorwürfen. Die betroffene Mitarbeiterin befindet sich wegen ihrer Corona-Erkrankung derzeit im Krankenstand. Ihr droht die Kündigung. Doch die Verantwortung liegt nicht alleine bei ihr. Rechtlich gesehen ist auch das Krankenhaus haftbar, sollte für eine der 41 Patientinnen, die mit der Mitarbeiterin Kontakt hatten, ein Schaden entstanden sein. „Das ist ein klarer Haftungsfall. Da geht es ja auch um Ungeborene, ganz abgesehen von der psychischen Belastung und der Verunsicherung bei den Patientinnen“, schätzt Mercedes Zsifkovics, Leiterin der Salzburger Patientenvertretung die Lage ein. Noch habe sich bei ihrer Stelle niemand gemeldet, aber: „Das schlägt bei uns meist verzögert auf.“

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Ich gehe von einem Einzelfall aus. Allen ist der Ernst der Lage bewusst. Wir müssen im Spital mit gutem Beispiel voran gehen.

Christian Stöckl, Landeshauptmann-Stellvertreter (ÖVP)

Die Landeskliniken versuchten nach dem Vorfall die betroffenen Patientinnen mit einem kostenlosen Corona-Test zu beruhigen. Bisher hat aber nur eine Frau das Angebot in Anspruch genommen. Für Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) war der Vorfall ein „Schuss vor den Bug“. Er geht von einem Einzelfall aus. „Die Mitarbeiterin hat sich der Dienstanweisung widersetzt, ein klarer Fehler. Alle Mitarbeiter wurden noch einmal darauf aufmerksam gemacht, dass die Maskenpflicht zwingend einzuhalten ist“, mahnt der Spitalsreferent zur Vernunft.

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