Aber Skepsis bleibt

Leistbar für alle: Corona-Impfung ab 2,50 Euro

Österreich
07.09.2020 17:00

Wer bekommt den Viren-Schutz als Erster? Was wird er kosten? Und wie sicher kann der Corona-Wirkstoff sein? Die „Krone“ hat nachgefragt.

Um 2,50 Euro will der Pharmakonzern AstraZeneca Ende des Jahres die ersten Dosen eines Covid-Impfstoffes produzieren. „So einen billigen Herstellerpreis habe ich selten erlebt“, sagt die Virologin Christina Nicolodi.

Normal dauert Impfstoff-Entwicklung zehn bis 15 Jahre
Möglich sind länder- und händlerspezifische Aufschläge. In Österreich, so das Gesundheitsministerium, soll der Impfstoff für alle „niederschwellig zugänglich“ sein - sprich: die Krankenkassen einspringen. Allerdings: Zuletzt gab die Hälfte der Befragten einer Marketagent-Umfrage an, sich nicht impfen lassen zu wollen. Für zwei Drittel der Impfgegner war das fehlende Vertrauen in den „Schnellschuss“ das Hauptargument. Normal dauert die Impfstoff-Entwicklung zehn bis 15 Jahre.

Sorge „verständlich, aber unbegründet“
Für Nicolodi ist die Sorge „verständlich, aber unbegründet. Egal, wie kurz die Zeit ist - die Größe der Studien bleibt gleich.“ So werden in der dritten und letzten Phase zwischen 30.000 und 40.000 Probanden getestet. „Bisher sind keine überraschenden Nebenwirkungen aufgetaucht“, so Nicolodi. Auch Langzeitfolgen seien unwahrscheinlich. Einen Nachteil sieht die Virologin dennoch: „Wir wissen frühestens in einem Jahr, wie lange die Impfung wirkt.“ Möglich sei, dass wie bei der Grippe, jedes Jahr eine neue notwendig wird.

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Bisher gab es in den Studien keine Überraschungen. Das ist bemerkenswert, weil auch bereits bekannte, schwerwiegende Nebenwirkungen nicht aufgetreten sind.

Christina Nicolodi, Virologin

Österreich bekommt über EU-Vertrag sechs Millionen Dosen
Wer zuerst geimpft wird, entscheidet der Markt. Österreich bekommt über einen EU-Vertrag mit AstraZeneca sechs Millionen Dosen. Gespräche mit weiteren Herstellern laufen auf Landes- und EU-Ebene. Experten halten eine globale Impfstrategie für sinnvoller: Zuerst müsse das Mittel dorthin, wo man die meisten Todesfälle vermeiden kann. Die zweite Priorität hätten Länder mit den größten wirtschaftlichen und sozialen Schäden. Danach kämen Länder mit hoher Ansteckungsrate dran.

Bei nationalen Alleingängen sei die sinnvollste Verteilung eine Frage der Impfstoffart: Erzeugt er Immunität, sollten Jüngere zuerst geimpft werden, um die Verbreitung zu verlangsamen. Lindert er die Erkrankung, sollten ältere Menschen zuerst geschützt werden.

Teresa Spari, Kronen Zeitung

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