„Krone“-Kommentar

Der Krach, der kommen musste

Ausland
07.09.2020 06:00

Die dramatische Verschlechterung der Beziehungen zwischen den Regierungen in Ankara und Wien spielt sich vor dem Hintergrund der akuten Kriegsgefahr im östlichen Mittelmeer ab. Der Kanzler stellt sich voll und ganz hinter Griechenland (das von Parteifreund Mitsotakis regiert wird). Kurz drängt die EU-Kollegen, ebenfalls eine klare Haltung einzunehmen.

Überhaupt hat der Bundeskanzler kein Verständnis mehr dafür, dass die EU die Beitrittsverhandlungen mit der Erdogan-Türkei noch immer nicht ad acta gelegt hat. Die Rücksichtnahme auf das Damoklesschwert der Erpressungswaffe mit Migranten hält Kurz für unwürdig für Europa. Vielmehr gelte es, die EU-Außengrenzen aufzurüsten.

So sieht sich Kurz in einer Gemeinschaft mit Griechenland. Und deshalb bekommt er auch die Hitze der Auseinandersetzung zwischen den beiden NATO-Verbündeten (!) zu spüren.

Auch die nachrichtendienstlichen Aktivitäten der Erdoğan-Türkei in Österreich (mit und ohne Imame, mit und ohne Wolfsgruß) haben die Beziehungen verschlechtert. Der lange Arm aus Ankara, der mit großem Aufwand versucht, Türken und ihre Nachkommen in Europa auch in der zweiten und dritten Generation nicht vom Gängelband der „großen türkischen Gemeinschaft“ loszulassen, behindert ganz klar deren Integration.

Das sind die Probleme, die sich zwischen Österreich und der Türkei zusammengebraut haben.

Kurt Seinitz, Kronen Zeitung

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