Doku über Jochen Rindt

„Man hätte das Rennen eigentlich absagen müssen“

Steiermark
03.09.2020 15:30

Der Todestag von Österreichs Formel-1-Weltmeister Jochen Rindt jährt sich zum 50. Mal. Regisseur Günter Schilhan hat der Rennlegende aus Graz eine Dokumentation gewidmet. Mit Kameramann Erhard Seidl hat er dafür Rindts alte Freunde Jackie Stewart, Helmut Marko und Bernie Ecclestone interviewt.

Herr Schilhan, was haben Sie für eine persönliche Beziehung zur Formel-1-Legende Jochen Rindt?
Ich war zwei Jahre alt, als er tödlich verunglückte, so alt wie seine Tochter. Aber ich komme aus Weißenbach, das ist nicht weit vom Ring, und daher bin ich mit der Formel 1 aufgewachsen.

War es für Sie als Formel-1-Fan etwas Besonderes, mit Größen wie Jackie Stewart, Bernie Ecclestone und Helmut Marko zu reden?
Auf jeden Fall! Corona-bedingt haben die Interviews ja erst Mitte August in der Schweiz in den Häusern von Stewart und Ecclestone stattgefunden. Dadurch war die Atmosphäre lockerer, und sie haben sehr persönlich über ihren alten Freund geplaudert. Es waren tolle Gespräche, in denen sie viel erzählt haben, was bislang offiziell nicht bestätigt war.

Verraten Sie ein Beispiel?
Beide haben zum ersten Mal offiziell bestätigt, dass Jochen Rindt direkt auf der Rennstrecke in Monza gestorben ist und nicht erst auf dem Weg ins Krankenhaus. Wäre das damals bekannt gewesen, hätte man das Rennen absagen müssen.

Was erzählt uns Ihr Film noch über Jochen Rindt?
Es ist eine Biografie, beginnend mit seiner Kindheit und Jugend in Graz, dem Schulbesuch zuerst in Graz und dann in Bad Aussee - gemeinsam mit Helmut Marko. Der erzählt auch vom ersten Autorennen in Nürnberg, das die beiden nach dem missglückten ersten Matura-Anlauf besucht haben. Rindt hat damals gesagt: „Das will ich auch machen!“ Und er war ein Naturtalent. Jackie Stewart, der immer ein besonnener Fahrer war, sagt dazu sinngemäß: „Erst als er auch mit Köpfchen fuhr, wurde er unbesiegbar.“

Also war Rindt besonders?
Unbedingt. Er wurde verehrt wie sonst nur die Skifahrer. Und ohne seine Leistungen gäbe es wohl keinen Österreich-Ring und keine Fahrer wie Lauda, Berger oder Wurz.

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