Causa Commerzialbank

Neue Details: Sogar Geld von Totem behalten

Burgenland
02.09.2020 12:35

In dem Kriminalfall rund um die burgenländische Commerzialbank Mattersburg kommen immer neue Details ans Licht. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Bank sogar das Geld eines Verstorbenen behielt und „im Lauf der Zeit“ drei bis vier Millionen Euro von anonymen Sparbüchern abbuchte. Unter den zahlreichen Geschädigten befindet sich auch die Pfarre Forchtenstein, die Einlagen in der Höhe von 250.000 Euro bei der Regionalbank geparkt hatte.

Im Fall der Kirche in Forchtenstein sei bis auf 100.000 Euro das gesamte Geld weg, auch Spenden und Opferstockgeld. Um drei Millionen Euro soll es bei der Allianz Investmentbank gehen, die bei den Mattersburgern veranlagt gewesen seien. Beide Opfer hätten sich Verfahren angeschlossen.

Geld von 2015 verstorbenem Unternehmer behalten
Der „Standard“ berichtete in seiner Mittwochausgabe, dass der ehemalige Bankchef Martin Pucher bei seiner Einvernahme am 17. Juli ausgesagt habe, dass auch um die drei bis vier Millionen Euro von zahlreichen Sparbüchern eines Kunden stammten, der in der Zwischenzeit verstorben sei. Dabei soll es sich um einen Unternehmer aus Niederösterreich handeln, der 2015 im Alter von 67 Jahren gestorben sei.

„Ich selbst kann nicht buchen“
Die legitimierten Sparbücher des Metallunternehmers gingen zwar in die Verlassenschaft, bei den anonymen Sparbüchern habe sich Pucher jedoch über die Jahre hinweg bedient, um etwa notleidende Kredite zurückzuzahlen. Auch hier hätte Puchers Stellvertreterin Franziska Klikovits die Abbuchungen durchgeführt. Pucher soll das mit dem simplen Hinweis „Ich selbst kann nicht buchen“ begründet haben.

Kärntner Raiffeisenbank unter Geschädigten
Auch eine Kärntner Raiffeisenbank soll mit einem niedrigen einstelligen Millionenbetrag zu den Geschädigten in dem Kriminalfall gehören. Die Raika Althofen-Guttaring bestätigte eine „Eigenveranlagung“ bei der Commerzialbank. Die Geschäftsleitung beteuerte jedoch, dass selbst ein kompletter Ausfall dieser Festgeldveranlagung keine Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb der Bank hätte.

Erst am Montag hatte die Opposition im burgenländischen Landtag die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses in der Causa Commerzialbank beantragt.

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