Festgottesdienst

Ägidius Zsifkovics zum Bischof von Eisenstadt geweiht

Burgenland
25.09.2010 14:10
In einem festlichen Gottesdienst ist am Samstag Ägidius Zsifkovics im Martinsdom der burgenländischen Landeshauptstadt zum neuen Diözesanbischof von Eisenstadt geweiht worden. Zsifkovics trat damit die Nachfolge von Bischof Paul Iby an. In seiner Predigt ging Schönborn auch auf Misstöne ein, die die Ernennung des neuen Bischofs begleitet hatten. "Du stellst deinen Dienst unter das Evangelium", gab der Hauptkonsekrator, der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, dem 47-jährigen Südburgenländer mit auf den Weg.

Kaum in sein Amt eingesetzt, gab der neue Bischof seine erste Personalentscheidung bekannt: Der Pfarrer der Passionsspielegemeinde St. Margarethen, Georg Lang, wird künftig die Aufgaben des Generalvikars wahrnehmen. Am Nachmittag gab die Landesregierung aus Anlass der Bischofsweihe im Schloss Esterházy einen Empfang, zu dem rund 600 Gäste geladen waren.

Zaungäste schwangen kroatische Fahnen
Bis zum Beginn der Festzeremonie und der Prozession hatte sich das Areal rund um dem Dom Schätzungen des Ordinariats zufolge mit etwa 3.000 Menschen gefüllt. "Es ist ein wunderschönes Erlebnis, das gibt es nicht alle Tage", sagte Marianne Szankovich aus Parndorf. Wunderschön und besonders sei vor allem, "dass ein Burgenlandkroate Bischof wird". Die Zaungäste begrüßten ihren neuen Bischof auf dem Weg zum Dom mit Applaus, manche von ihnen schwangen kleine, mitgebrachte kroatische Fahnen. Als Vertreter der Politik nahmen Verteidigungsminister Norbert Darabos und Umweltminister Niki Berlakovich sowie die Landesspitze mit Landeshauptmann Hans Niessl und zahlreichen Landespolitiker teil.

2.500 Portionen Gulaschsuppe, 600 Liter Wein für die Gäste
Die Organisatoren hatten sich darauf eingestellt, dass bis zu 5.000 Menschen nach Eisenstadt kommen, um die Bischofsweihe aus der Nähe mitzuerleben. Deshalb waren auch abseits der Liturgie umfangreiche Vorbereitungen getroffen worden. Um die Gäste nach christlicher Tradition verköstigen zu können, wurden rund 1.200 Liter Mineralwasser und 600 Liter Wein bereitgestellt. Das Bundesheer hielt 2.500 Portionen Gulaschsuppe bereit. Zur Bewirtung der Mitfeiernden wurden außerdem 2.000 Stück Strudel und 3.000 Stück Wurststemmeln vorbereitet. Ein Großteil der Verpflegung wurde von Pfarren und Gläubigen aus dem gesamten Burgenland gespendet. Insgesamt hatten sich rund 150 ehrenamtliche Helfer gemeldet, um zum guten Gelingen des kirchlichen Großevents beizutragen.

Als Evangelium wurde eine Bibelstelle aus dem Johannesevangelium über die Hochzeit zu Kana gewählt. Dem Text entstammt auch der Wahlspruch des neuen Bischofs: "Was er euch sagt, das tut" (Joh 2,5). Schönborn kam darauf in seiner Predigt zurück und legte Zsifkovics ans Herz: "Sei ein Freund der Freuden der Menschen, für die der Herr dich zum Hirten bestellt hat".

Stimmung laut Kardinal wie bei einer Hochzeit
Der Kardinal zeichnete ein Bild von der Stimmung bei einer Hochzeit: "Die Freude ist groß, aber die Erlösung stehe noch aus." Dennoch gebe es "sicher den einen oder die andere, die sich für diese Braut einen anderen Bräutigam gewünscht hätten". Ebenso gebe es jene, "die sich erhofft hätten, dass die Hochzeit später stattfindet" und solche, die meinten, dass die "Hofübergabe vielleicht etwas verfrüht" gewesen sei, so Schönborn, der meinte: "Bei welcher Hochzeit gibt es keinen Wermutstropfen?" Der Wunsch des scheidenden Bischof Iby, bis zum Diözesanjubiläum im November im Amt bleiben zu dürfen, hatte in Rom kein Gehör gefunden.

Schönborn legte dem Weihekandidaten entsprechend dem Konzilstext ans Herz, "Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen" sich zu eigen zu machen. "Dein Amt soll dich mehr und mehr mit Christus verbinden." Jesus habe einst den Tempel von den Händlern gereinigt: "Die Tempelreinigung, das wird auch deine Aufgabe sein - zuerst bei dem eigenen Tempel, der, der du bist."

An Bischof Iby, der die Weihe seines Nachfolgers sichtlich gerührt mitverfolgte, richtete Schönborn "ein ganz herzliches Vergelt's Gott für die Jahre deines bischöflichen Dienstes". Der Aufforderung des Kardinals, "Ihr dürft jetzt applaudieren", folgte lauter Beifall im Dom. Die eigentliche Weiheliturgie begann mit der Anrufung des Heiligen Geistes, zu der sich der Bischofskandidat ausgestreckt auf den Boden legte. Kardinal Schönborn, die beiden Mitkonksekratoren Bischof Iby und der Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Pulic, legten dem Neugeweihten die Hände auf. Danach wiederholten alle anwesenden Bischöfe diese Geste.

Nach der Salbung mit Chrisam empfing Zsifkovics aus den Händen des Kardinals das Evengelienbuch sowie als Insignien seines Amtes Bischofsring, Mitra und den von den Priestern der Diözese zum Geschenk gemachten Hirtenstab. Der apostolische Nuntius Peter Stephan Zurbriggen begleitete ihn danach zum Bischofsstuhl als Zeichen der Besitznahme von der Diözese. Unter den Klängen von "Großer Gott, wir loben dich" schritt der neue Bischof zum Abschluss der Liturgie durch den Dom, den er danach, die Gläubigen segnend, umrundete.

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