Wüst beschimpft

Deutscher Minister von Corona-Gegnern bespuckt

Ausland
30.08.2020 22:08

Die Stimmung unter den Corona-Gegnern in Deutschland heizt sich weiter auf. Neben den teils gewalttätigen Protesten in der Hauptstadt Berlin mit mehr als 300 Festnahmen kam es am Wochenende auch anderswo zu einem bezeichnenden Zwischenfall: Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn wurde bei einem Wahlkampfauftritt in Nordrhein-Westfalen bespuckt. Der CDU-Politiker bestätigte den Zwischenfall. Bei dem Versuch, mit aufgebrachten Gegnern der Corona-Maßnahmen ins Gespräch zu kommen, sei Spahn auch wüst beschimpft worden, hieß es in Medienberichten.

Spahn hatte am Samstag Bergisch-Gladbach besucht, um dort seinen Parteifreund Christian Buchen im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt zu unterstützen. Beim Auftritt des Gesundheitsministers soll die Stimmung angespannt gewesen sein, bis es dann vor Ort komplett eskalierte. Schon im Vorfeld hatte man besondere Sicherheitsvorkehrungen für den Auftritt von Spahn getroffen und den Ort laut Medienberichten kurzfristig geändert - weil sich den Behörden zufolge die Sicherheitslage für den Gesundheitsminister geändert habe. Anstatt wie zunächst geplant in der Fußgängerzone vor dem Löwen-Center in der Kreisstadt aufzutreten, redete Spahn dann im Spiegelsaal des Bergischen Löwen (ein mehr als hundert Jahre altes Restaurant und Veranstaltungszentrum, benannt nach dem Wappentier des Herzogtums Berg; Anm.).

Laut Beobachtern soll die Atmosphäre bei der Wahlkampfveranstaltung zunächst den ganzen Tag über angenehm und ruhig gewesen sein - bis dann am Abend der Bundesminister die Bühne betrat. Als der CDU-Politiker im Anschluss an seine Rede - bei der er sich unter anderem mit den Worten „Ich habe Corona nicht erfunden“ an die Teilnehmer gewandt haben soll - auf dem Konrad-Adenauer-Platz im Zentrum von Bergisch-Gladbach den versammelten Corona-Gegnern gegenüberstand, wurde er schließlich beschimpft und angespuckt.

Der Minister sagte der „Rheinischen Post“, man müsse das Gespräch mit denen suchen, die unzufrieden mit der Corona-Politik seien. Diskussionen gehörten zur Demokratie. „Sie funktionieren aber nur, wenn beide Seiten bereit sind, zuzuhören. Aber wenn geschrien, gespuckt und gepöbelt wird, geht‘s halt leider nicht.“

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