Park statt Parkplatz

Wiens Grüne wollen „Oase“ beim Naschmarkt schaffen

Wien
27.08.2020 16:17

Mit Bäumen, Wasser und einem Radspielplatz möchten die Wiener Grünen die „Asphaltwüste“ neben dem Naschmarkt ersetzen. Das 10.000 Quadratmeter große Areal soll damit zu einer Erholungszone werden. Der bekannte Flohmarkt sowie einige Stellplätze würden nach dem Plan erhalten bleiben.

Die Wienfluss-Platte westlich des Naschmarkts sei derzeit „eine reine Asphaltwüste ohne Aufenthaltsqualität“, so der grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreter Michael Reichelt am Donnerstag. Im Sommer stelle der Platz eine Hitzeinsel mit bis zu 65 Grad Oberflächentemperatur dar, die es im dicht verbauten Bezirk mit einem Grünanteil von lediglich zwei Prozent eigentlich gar nicht geben dürfte.

Grüne wollen SPÖ überholen
Reichelt will nun Nägel mit Köpfen machen, wobei er natürlich mit Blick auf die Wahl am 11. Oktober nicht vergaß zu erwähnen, dass die Umsetzung der Pläne ungleich realistischer wäre, sollten die Grünen die SPÖ in Mariahilf von Platz eins verdrängen können. „Es ist bisher hier nichts passiert, weil der politische Wille enden wollend ist, wenn es um Stellplätze geht“, erklärte Reichelt. Die Grünen seien die einzige Fraktion, die konkrete Vorschläge mache.

Parkplätze sollen erhalten bleiben
Von den derzeit bis zu 300 Parkplätzen sollen einige auch nach der Umgestaltung noch zur Verfügung stehen, versicherte der Grün-Politiker. Er wies aber zugleich darauf hin, dass der Pkw-Bestand im Bezirk kontinuierlich zurückgehe und die Stellflächen schon jetzt unter der Woche nie ausgelastet seien.

Mehr Platz für Anrainer
Die Asphaltfläche soll einem Pflasterbelag weichen, großzügige Pflanzenzonen, offene Wasserflächen, beschattete Sitzgelegenheiten und - im westlichsten Teil des Areals - ein Radspielplatz könnten geschaffen werden. „Dort könnten Kinder üben, wie man in der Stadt Rad fährt - wie man zum Beispiel vermeidet, in Straßenbahnschienen zu kommen.“

Auch Baumpflanzungen wären möglich
Obwohl unter dem jetzigen Riesen-Parkplatz die U4-Trasse und der Wienfluss verlaufen, wären mithilfe von Erdhügel-Aufschüttungen auch Baumpflanzungen möglich, so der Vize-Bezirksvorsteher. Der an Samstagen stattfindende traditionelle Naschmarkt-Flohmarkt wäre durch die Neugestaltung nicht bedroht, versicherte er. Vielmehr würde er dadurch sogar aufgewertet.

Reichelt hofft, das Projekt im Laufe der kommenden Legislaturperiode umsetzen zu können. Angaben zu etwaigen Kosten gab es am Donnerstag auf Nachfrage noch keine. Unterstützung bekommt Reichelt vom ebenfalls grünen Rathaus-Planungssprecher Peter Kraus. Man wolle Wien zur „Stadt der 1000 Parks“ machen, so Kraus. Soll heißen: Keine Wienerin und kein Wiener soll es weiter als 250 Meter bis zur nächstgelegenen Grün- oder Freifläche haben.

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