War es „Hexenjagd“?

Serie an Bränden: Vierfache Mutter freigesprochen

Steiermark
26.08.2020 19:55

Neun Monate lang saß eine vierfache, schwer kranke Mutter in der Justizanstalt Graz-Jakomini in Untersuchungshaft, weil sie laut Anklage in ihrem steirischen Heimatort vier Brände gelegt haben soll. Die Ermittler hätten katastrophal gearbeitet, sagen ihre Verteidiger. Und erwirken einen Freispruch von diesem Vorwurf!

Viermal brannte es in einem Umkreis von nur 150 Metern, zweimal davon beim Haus der Angeklagten (41). Der Verdacht fiel rasch auf die gebürtige Wienerin, einer Mutter mit vier Kindern, eines davon ist beeinträchtigt. Noch dazu soll sie einen Polizisten illegal mithilfe ihres Vaters um Ermittlungsergebnisse gebeten haben. Neun Monate saß die Frau, die selbst schwer krank ist, in U-Haft.

Polizei habe katastrophal ermittelt
Vor dem Schöffensenat in Graz (Vorsitz Helmut Wlasak) ist Staatsanwältin Reingard Wagner weiterhin von der Schuld der Angeklagten überzeugt: „Sie ist zwar keine Pyromanin, aber eine funktionsorientierte Serienbrandstifterin!“ Eine zerrüttete Beziehung zu ihrem Ehemann und ihr großer Geltungsdrang seien die Tatmotive gewesen.

Die Verteidiger (Alexander und Christoph Scala) kontern, die Polizei habe katastrophal ermittelt. Eindeutigen Hinweisen – ein Jugendlicher soll zwei Brandstiftungen sogar zugegeben haben – sei nicht nachgegangen, Aktenvermerke seien sogar zurückdatiert worden.

Vom Vorwurf der Brandstiftung wurde die Frau freigesprochen, wegen der versuchten Anstiftung zum Amtsmissbrauch zu drei Monaten bedingt verurteilt. Nicht rechtskräftig!

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