Margot Nazzal

Kulturdirektorin: „Darf kein Einzelkämpfer sein“

Oberösterreich
25.08.2020 15:02
Sie liebt Wales, spricht Arabisch und will Rechnungshofberichte in Zukunft vermeiden: Margot Nazzal (39) ist neue Kulturdirektorin des Landes. Die gebürtige Paschingerin soll frischen Wind in die Abteilung bringen.

„Krone“: Ihre bisherigen Stellen beim Amt der Landesregierung hatten nichts mit Kultur zu tun – warum haben Sie sich für die Leitung der Kulturdirektion beworben?
Margot Nazzal: Die Vielfalt der Themen, die Präsentation Oberösterreichs im In- und Ausland sowie die Koordinationstätigkeiten haben mich interessiert und weisen schon Parallelen zu meinen bisherigen Tätigkeiten auf. Neu ist natürlich das Feld Kultur, da taste ich mich mit Freude an die Themenfelder heran.

„Krone“: Wie würden Sie jemandem, der die Kulturdirektion des Landes OÖ nicht kennt, Ihre Aufgaben beschreiben?
Nazzal: Ermöglichen, fördern und gestalten, was Kultur ausmacht. Wir sind dafür da, dass das Kulturland Oberösterreich einen guten Ruf genießt. In manchen Bereichen sind wir selbst Veranstalter, in anderen fördern wir wichtige Projekte.

„Krone“: Die Kulturdirektion machte in den letzten Jahren wegen der Förderungen für die KTM Motohall und des zu teuren Museumsdepots mehrfach negative Schlagzeilen. Was werden Sie ändern, damit das nicht mehr passiert?
Nazzal: Wichtig werden risikominimierende Maßnahmen, effizientere interne Abläufe und vor allem gute Kommunikation. Sowohl mit Landeshauptmann und Kulturreferent Thomas Stelzer, mit dem ich laufend im Austausch bin, als auch hausintern. Ich habe erfahrene Experten mit reichhaltigem Fachwissen im Haus, das ich mit neuen Zukunftsideen verschränken will. In diesem Amt darf man sicher kein Einzelkämpfer sein. Wir müssen zwischen Qualität und Effizienz das Optimum herausholen.

„Krone“: Wie ist die Stimmung unter den rund 70 Verwaltungsmitarbeitern nach dem Wechsel?
Nazzal: Angenehm, mein Einstieg war positiv. Einige Führungskräfte kannte ich aus früheren Projekten. Ich habe versucht, in den ersten Wochen mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen.

„Krone“:Waren Sie schon einmal in der KTM Motohall?
Nazzal: Nein. Motorsport ist nicht mein Kernbereich, ich schließe es zwar für die Zukunft nicht aus, habe aber momentan andere Termine.

„Krone“: Die Landesausstellungen sollen in die neue Kultur GmbH ausgelagert werden, ist das schon fix und auch in Ihrem Sinne?
Nazzal: Fix ist das noch überhaupt nicht. 2021 wird in Steyr wie vorgesehen die Ausstellung stattfinden, für die Übergangszeit in den Jahren 2024 und 2027 schauen wir, was wie realisiert wird. Ich habe den Auftrag, mit Direktor Alfred Weidinger darüber nachzudenken, wie das Format neu gestaltet werden könnte. Die Landesausstellungen starteten vor meiner Zeit, es ist also sicher gut, dass man da einfach einmal darüberschaut.

„Krone“:Auch die Direktion Gesellschaft gehört in Ihre Abteilung, gibt es Synergien?
Nazzal: Kultur ist Teil der Gesellschaft und umgekehrt, da sehe ich viel Potenzial darin, Berührungspunkte auszuarbeiten, auf jeden Fall.

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