Lokalaugenschein

Darum fahren so viele Biker auf den Erlaufsee ab

Steiermark
25.08.2020 07:40

Manche mögen‘s heiß: Besonders im Hochsommer sind unzählige Motorradfahrer auf den obersteirischen Straßen unterwegs - angezogen werden sie vor allem von den vielen Kurven. Die steirische Seite des Erlaufsees in Mariazell ist seit vielen Jahren ein begehrter Biker-Treff. Die „Steirerkrone“ hat sich dort umgehört.

PS und Lederkluft treffen am Erlaufsee auf Strandidylle mit Bergkulisse. Das zieht viele an, etwa den 68-jährigen Rudolf. Der Pensionist aus Eberschwang (OÖ) kommt einmal im Jahr ins Mariazellerland. Er hat sein Wohnmobil mit Anhänger in Wieselburg (NÖ) abgestellt, um dann auf dem Motorrad die 300-Kilometer-Tagestour zu genießen: „Am Erlaufsee war ich bisher noch nie. Mir gefällt die Steiermark, die Leute sind freundlich, und das hier ist eine Supergegend mit viel Wald“, findet er.

Der Erlaufsee hat den begeisterten Motorradfahrer, der allein unterwegs ist, weil seine Frau „nicht mit mag“, bei seinem Aufenthalt zum Baden eingeladen. Er bringt den Routinier aber auch zum Schwärmen über das Bike-Eldorado Sardinien (Italien): „Super Grip, wenig Verkehr, unverbaute Buchten - ein Traum zum Motorradfahren!“

Rudolf ist mit einer 660-ccm-Reiseenduro (48 PS) auf „gemächliche Art“ unterwegs und beschreibt seinen Fahrstil so: „Früher jugendlicher Leichtsinn, immer schnell, auch in der Gruppe. Aber jetzt genieße ich die Landschaft!“ Mehr als ein Schlüsselbeinbruch ist ihm bis dato zum Glück nicht passiert.

Einige kehren dem Rummel den Rücken
Matthias aus Wieselburg und Alex aus Königswiesen (NÖ), beide 27 und Freunde seit HTL-Schultagen, haben vor drei Jahren mit dem „intensiven Biken“ angefangen und fahren oft Touren in der Steiermark. Für diesen Tag ist die Rückfahrt über Wildalpen angesagt.

Sie kennen die Mariazeller Gegend und finden auch den Seeberg „wunderschön zu fahren“. Die beiden sitzen bei gemütlicher Kuchen-Rast in Gußwerk, einem anderen Ortsteil von Mariazell. Dem Erlaufsee haben sie den Rücken gekehrt. Denn im Unterschied zu vielen anderen Bikern sind sie vom ihm nicht mehr so angetan: Der viele Rummel sei eine Katastrophe.

Ideale Strecke für Fahrlehrer und Schüler
Für den Motorrad-Fahrlehrer René aus St. Pölten (45) ist die Anfahrtstrecke zum See ideal, um mit seinen Schülern das richtige Kurvenfahren zu trainieren. Nach der Vorbesprechung - es geht um die richtige Blickführung und -technik in den vielen Rechts-Links-Kurven - kommt man zur Sache: Wie man die Kurven richtig anfährt, spürt man dann am besten selbst bei der Fahrt nach Mariazell.

Der 30-jährige Fahrschüler Dominik aus Wilhelmsburg beschreibt sein Gefühl auf der schönen Strecke enthusiastisch: „Bombe - alles super!“ Nach einer kurzen Trink-Pause inklusive Zwischenbesprechung geht’s dann wieder zurück nach Niederösterreich.

Erst kurz vor dem Dunkelwerden verlassen schließlich die letzten Biker den Erlaufsee.

Peter Bernthaler, Kronen Zeitung

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