Extremes Unwetter

Hagelflieger-Absturz: „Pilot hat noch angerufen“

Steiermark
24.08.2020 06:00

Das Unwetter war - wie berichtet - extrem am Samstagabend über dem Gaberl in der Steiermark - für zwei Piloten der Hagelabwehr endete es dramatisch. Sie stürzten mit ihrer Cessna in unwegsamem Gelände ab. Ein schwieriger Rettungseinsatz war die Folge. Die gute Nachricht am Tag danach: Die beiden Männer sind außer Lebensgefahr.

„Seit 1982 sind Hagelflugzeuge unterwegs, es ist der erste Zwischenfall“, sagt Josef Mündler zur „Krone“. Er ist Obmann der Steirischen Hagelabwehr mit etwa zehn Piloten. Sie steigen auf, wenn sich Gewitterwolken auftürmen, und versprühen in der Luft Silberjodid, das die Bildung großer Hagelkörner verhindern soll.

Drei Maschinen sind am Flughafen Graz stationiert - eine von ihnen, eine Cessna 182, Baujahr 1978, liegt nun in Trümmern im weststeirischen Hochgößnitz.

Flugunfallkommission untersucht Absturz
Wie es gegen 18 Uhr zum Absturz kam, untersucht eine Flugunfallkommission. „Zuerst wird ein technisches Gebrechen geprüft, dann Umweltfaktoren wie das Wetter unter die Lupe genommen“, erklärt Mündler. Die Gewitterfront sei jedenfalls „gewaltig“ gewesen, im Gebirge seien solche Bedingungen noch schwieriger.

An Bord saßen zwei 46-jährige Piloten - einer ist erfahren, einer in Ausbildung. „Ein Pilot hat mich noch aus dem Cockpit angerufen, er stand unter Schock“, so Mündler. Eine Weststeirerin, die das Verschwinden des Flugzeugs beobachtete, schlug auch Alarm. Mündler: „Das Flugzeug war nicht leicht zu orten, unser eigenes System hat da geholfen.“

Schwieriger Einsatz für Rettungscrew
Der Rettungseinsatz war äußerst schwierig, so wurden zwei Fahrzeuge des Roten Kreuzes wegen des Unwetters beschädigt. Stefan Auer, Pilot des C-12-Helikopters, musste die Gewitterfront umfliegen, „der Wind war sehr stark, daher benötigte es einige Versuche, um einen geeigneten Landeplatz zu finden. Der befand sich etwa 200 Meter oberhalb der Absturzstelle.“ Die Mannschaft ging dann zu Fuß zu den Verletzten und versorgte sie. Einer war sogar eingeklemmt.

Später landete Auer direkt beim Wrack. „Unter widrigen Umständen“ wurde ein Verletzter nach Graz geflogen, der zweite kam mit dem C 17 nach Bruck.

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