Schwierige Rettung

Internet-Suche führte Bergsteiger in die Irre

Oberösterreich
23.08.2020 16:15

Per Internet hatten sich vier Bergsteiger in Ebensee (Oberösterreich) einen Steig gesucht - und kamen prompt in eine Notlage. Eine Bergsteigerin stürzte am Samstag beim Abstieg vom Rinnerkogel im Toten Gebirge und verletzte sich dabei. Wegen des schlechten Wetters konnte keine Taubergung vom Notarzthubschrauber aus durchgeführt werden. Die Verletzte wurde über eine Steilstufe von Bergrettern aus Ebensee abgeseilt und mit einer Trage zum Grünbergboden transportiert, wo sie der Helikopter aufnehmen konnte.

Schwierig zu findender Steig
Nach dem Abstieg vom Rinnerkogel beschlossen die Bergsteiger wegen des aufziehenden Gewitters ins Tal abzusteigen. „Dazu suchten sie sich einen unmarkierten Steig auf einer Internetplattform, der für sie den kürzesten Weg darstellte. Der Steig ist auch für ortskundige und geübte Bergsteiger schwer zu finden“, erklärte der Bergretter.

Kein Handyempfang
Die Bergsteigerin stürzte im Bereich des Mittagkogels in unwegsamen Gelände auf einem vermeintlichen Weg zum Offensee. Die Wetterverschlechterung habe laut Rainbacher-Bart eine aufwendige Rettung mit Hubschrauberunterstützung zur Folge gehabt. Um den Notruf abzusetzen, suchten zwei Begleiter der Frau einen Standort auf, wo es einen Handyempfang gab. Um 14 Uhr konnten sie die Einsatzkräfte alarmieren. Bergretter aus Ebensee und der Notarzthubschrauber Martin 3 machten sich auf den Weg.

Bergung zuerst unmöglich
Da eine Taubergung wetterbedingt nicht möglich war, wurden sechs Bergretter und ein Flugbegleiter bei der Verunglückten vom Hubschrauber abgesetzt. Nach der Erstversorgung wurde die Frau und einer ihrer Begleiter durch das Geröll und die Latschen bis zu einer 40 Meter hohen Abseilstelle geleitet. „Oberste Priorität hatte die Sicherheit der Geretteten und der Einsatzmannschaft, da es mittlerweile zu regnen begonnen hatte und das Gelände in diesem Bereich keinen Ausrutscher erlaubt. Wir haben alle über die Steilstufe abgeseilt, da dies die einzig vertretbare Weise war, die Steilstufe zu passieren und Abklettern bei diesen Bedingungen für uns nicht infrage kam“, erklärte Rainbacher-Bart.

Fünf Stunden Einsatz
Die vom Tal aufgestiegenen Bergretter aus Ebensee transportierten die Verletzte mit einer Trage bis zu der Stelle, von wo sie der Notarzthubschrauber ins Tal fliegen konnte. Fünf Stunden nach der Alarmierung war die Rettungsaktion beendet. An dem Einsatz beteiligt waren laut Bergrettung an die 20 Mitglieder der Ortsstelle Ebensee, ein Alpinpolizist und die Mannschaft des Notarzthubschraubers. Die Bergrettung Ebensee rät dringend davon ab, unmarkierte Steige aus dem Internet zu begehen

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