Murmeltier geschossen

„Hirschflüsterer“ zeigte mutmaßliche Wilderer an

Salzburg
23.08.2020 10:05

Ein Fall von Wilderei im Revier von „Hirschflüsterer“ Thomas Tscherne beschäftigt jetzt die Behörden: Der bekannte Jäger hat laut eigenen Angaben am Mittwoch vier mutmaßliche Wilderer in seinem Jagdgebiet in Bad Hofgastein mit geladenem Gewehr und erlegtem Murmeltier erwischt. Nun sind die Behörden am Zug.

Ein geladenes Jagdgewehr, etwas versteckt unter anderen Jagd-Utensilien, fand Jäger Thomas Tscherne im Auto eines mutmaßlichen Wilderers. Gemeinsam mit seiner Frau hatte Tscherne den Pick-up am Mittwochabend gegen 19 Uhr in seinem Jagdrevier in Bad Hofgastein gesichtet. Daraufhin traf er bei einer Hütte mehrere Personen an, die auch ein erlegtes Murmeltier mit sich führten.

Für Tscherne liegt der Verdacht nahe, dass das Nagetier in seinem Jagdgebiet geschossen worden sei. „Für uns ist das besonders heikel, da wir in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Hinweise auf Wilderei gefunden haben, aber bisher keine stichhaltigen Beweise.“ Es seien jedenfalls jagderfahrene Personen, da die Schonfrist für Abschüsse von Murmeltieren erst am 16. August geendet hat - also gerade mal drei Tage vor dem Vorfall.

Verdacht auf Wilderei im Gasteiner Angerertal
Für den Gasteiner Waidmann waren die angetroffenen Personen auch keine Unbekannten, wie er der „Krone“ erzählt: Es soll sich teils um Mitarbeiter der Bundesforste handeln, so Tscherne. Wem die Waffe gehöre, müssen die Behörden klären: Das Gewehr lag jedenfalls geladen auf der Rückbank. Das ist aber nicht erlaubt, weiß Tscherne, der von einem „schweren Eingriff in fremdes Jagdrecht“ spricht: „Ich habe als Jagdaufsichtsorgan das Gewehr konfisziert und der Behörde übergeben. Dabei habe ich auch Anzeige erstattet“, so Tscherne. Die Polizei bestätigt: „Es hat eine Anzeige gegeben.“ Die Bundesforste haben am Samstag auf eine Nachfrage nicht reagiert.

Erst kürzlich hatte der Fall einer Wildererbande aus Oberösterreich für Schlagzeilen gesorgt, die mehr als 100 Tiere - jagbares Wild ebenso wie geschützte Arten, darunter auch Biber - getötet hatte. 

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