Aufführung 1632

Erster „Jedermann“ mit Namen

Salzburg
22.08.2020 09:00
Leiter des Archivs der Uni Salzburg Christoph Brandhuber und Philologe Franz Witek begaben sich auf Spurensuche: Der erste „Jedermann“-Darsteller, dessen Namen bekannt ist, heißt Wolfgang Braumiller. Er spielte 1632 in der Benediktiner-Universität in Salzburg das Stück nach dem Text von Pater Thomas Weiss.

8. November 1632: Braumiller betritt die Bühne der Benediktiner-Uni. Im Publikum: der Erzbischof Paris Lodron und das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher. Für Autor Weiss brauchte der „Jedermann“ einen Namen. Er nannte ihn Anastasius (der Auferstandene). Am Ende rettet ihn die Fürbitte der Mutter Gottes vor den Fängen des Teufels.

„Der Jedermann-Stoff wurde in der Geschichte mehrfach dramatisiert. Nicht alle Stücke haben sich gegenseitig beeinflusst. Aber Pater Thomas und Hofmannsthal griffen auf dieselben Quellen zurück. Es ist interessant, dass der Stoff in Salzburg so früh umgesetzt worden ist“, sagt Brandhuber.

Das Stück machte Braumiller zum Star. Zu Geld kam er anders: Er heiratete nacheinander zwei reiche Witwen. Die waren Jahrzehnte älter als er. Mit deren Erbe kaufte er sich einen Hausboden in der Stadt, wo er mit seiner dritten, jüngeren Ehefrau wohnte. War der „Jedermann“ ein Lebemann? „Das würde ich nicht sagen. Er war kein Prasser“, so Brandhuber. Er habe ein Vermögen hinterlassen, als er am Aschermittwoch 1683 starb. C.Laible

Christoph Laible
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