Perfekte Taktik

Tuchel macht‘s gegen Nagelsmann locker vom Hocker

Fußball International
18.08.2020 23:04

Es war der Abend eines Trainers, der schon lange vor dem großen Wurf im europäischen Fußball gestanden war, aber jetzt am Dienstag auch den Durchbruch schaffte. Und obwohl viele seinem deutschen Kollegen Julian Nagelsmann größere Chance für den Finaleinzug einräumten, führte Thomas Tuchel am Ende seinen jüngeren Kollegen taktisch richtig vor.

Bei einem 3:0-Sieg muss man den Unterschied zwischen zwei Trainern eigentlich nicht erklären, aber die Taktik von Thomas Tuchel im Halbfinale gegen RB Leipzig hatte etwas Besonderes: Und zwar das Mittelfeld. Dort standen zwei Abräumer, Ander Herrera (Ex-Bilbao und Ex-Manchester-United) und Leandro Paredes (Ex-Zenit), mit denen man nicht in der Anfangself gerechnet hatte. Und in einem 40 Meter Bereich räumten die beiden alles ab, was ihnen in die Nähe kam. Und so war RB im Angriff und  Mittelfeld chancenlos.

Tuchel war die Erleichterung im Anschluss förmlich zu spüren. „Es ist unbeschreiblich, das zu fühlen“, sagte der Deutsche im Interview von Sky. „Ich bin sehr stolz, weil wir nicht nur Qualität gezeigt, haben, sondern auch Hunger gezeigt haben“, meinte der 46-Jährige, der erstmals ein Europacup-Endspiel erreichte. Auf das Finale freue er sich „riesig“.

Im Angriff klar überlegen
Tuchel, der wieder auf der Kühlbox saß, konnte nicht nur deshalb cool bleiben: Im Angriff war die RB-Defensive gegen die PSG-Zauberer heillos überfordert. Vor allem Neymar, der zweimal die Stange und einmal ins Tor traf, ging problemlos durch die Verteidigung von RB.

Nagelsmann seinerseits, arbeitete schon 2007-08 mit Thomas Tuchel zusammen und zwar bei der zweiten Mannschafft vom FC Augsburg, wo er mit 19 als Innenverteidiger anheuerte. Schon damals war der Ältere, Tuchel, der Lehrmeister, obwohl das Nagelsmann anders sah. „Er war nicht mein Ziehvater, auch wenn ihn viele als solchen bezeichnen. Dafür war unser Verhältnis zu pragmatisch.“ Auch in Lissabon schenkten sich die beiden Trainer nichts, manchmal gab es auch Schimpftiraden an der Linie.

Und am Ende einen klaren Sieger in diesem Champions-League-Duell.

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(Bild: KMM)



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