Corona:

Große Unterschiede bei Quarantäne-Kontrollen

Salzburg
18.08.2020 18:00

Bei der Kontrolle der behördlich angeordneten Quarantäne gibt es in Salzburg große Unterschiede zwischen den Bezirken. Während es in der Stadt Salzburg bisher 2.000 Überprüfungen gab, waren es im Lungau lediglich zwei. Auch aus den anderen Bezirken melden die Behörden niedrige Zahlen: 19 Kontrollen waren es im Pongau, ein gutes Dutzend im Flachgau, sieben im Tennengau und fünf im Pinzgau.

Der Unterschied liegt zum einen darin, dass es Bezirke gibt, wo wegen geringer Fallzahlen auch weniger Quarantäne-Bescheide von den Gesundheitsbehörden ausgestellt worden sind. Zum anderen verfügt die Landeshauptstadt mit dem Amt für öffentliche Ordnung und der Ordnungswache über ein eigenes Organ für Kontrollen. „Jede Quarantäne wird in der Stadt mindestens einmal kontrolliert“, sagte ein Sprecher der Stadt.

Während am Anfang die Menschen bei den Kontrollen mitunter noch sehr skeptisch gewesen seien, sei mittlerweile eine gewisse Normalität eingekehrt. „Es ist Alltag geworden, dass Personen in Quarantäne müssen. Probleme gibt es kaum, die Disziplin ist hoch.“ Die Zahl der Anzeigen beim Strafamt bezifferte die Stadt mit rund 20 - sie macht damit rund ein Prozent der Kontrollen aus. „Fast immer wurden dabei Leute nicht zuhause angetroffen.“ Nicht jeder Fall führte letztlich aber zu einem Strafverfahren.

Auch in den anderen Bezirken hätten die Kontrollen nur ein Einzelfällen Verstöße aufgezeigt, sagte eine Sprecherin des Landes Salzburg. Die hohe Disziplin dürfte dabei trotz der geringeren Zahl an Überprüfungen mit der erhöhten sozialen Kontrolle am Land zu tun haben: Weniger Anonymität führt offenbar dazu, dass sich Betroffene stärker an die Auflagen halten. Die Behörden seien zwar sehr wohl auf den einen oder anderen Unbelehrbaren gestoßen. „Ein Teil der Verstöße war aber auch Missverständnissen geschuldet, etwa wann zum Beispiel eine Quarantäne exakt endet.“

Eine Zusammenarbeit der Gesundheitsbehörden mit der Polizei beim Überprüfen der Absonderungsbescheide gab es in Salzburg Land offenbar nur in Einzelfällen - etwa, wenn der Aufenthalt von Personen ermittelt werden musste oder sich Menschen mehrfach nicht an die Auflagen hielten. Wie Polizeisprecher Hans Wolfgruber am Dienstag zur APA sagte, sei die Polizei im Bundesland bisher acht Mal zur Unterstützung angefordert worden. Eine Anforderung könne dabei jedoch die Überprüfung gleich mehrerer Personen - etwa in einem Cluster - betreffen. Im Falle des Contact-Tracings sei man fünf Mal von den Behörden um Unterstützung gebeten worden.

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