Prozess in Graz

Gekränkte Ehre: Verspätung endete fast mit dem Tod

Steiermark
17.08.2020 18:00

Zwei gebürtige Ägypter fühlten sich gegenseitig voneinander herabgesetzt. Nach einer Schlägerei wollte sich einer der beiden Tage später rächen: Dabei ging der damals 26-Jährige auf seinen Kontrahenten mit einem Stock und einem Stanleymesser los! Das Opfer, das ebenso auf der Anklagebank am Landesgericht Graz Platz nehmen musste, entronn dabei nur knapp dem Tod.

Putzen und Schlichten von Paletten – diese „erniedrigende Arbeit“ musste vor einem Jahr ein gebürtiger Ägypter (40) in Graz erledigen. Dazu wurde er verdonnert, weil er zu spät erschienen war. An seiner Stelle wurde sein in Graz als U-Boot lebender Landsmann (damals 26) zum Prospektverpacken eingeteilt.

Laut Staatsanwältin Reingard Wagner fühlte sich der Ältere dadurch herabgewürdigt und beschimpfte seinen Kollegen, dann gingen beide aufeinander los. Schlussendlich alarmierte das spätere Opfer, das ebenso auf der Anklagebank wegen Körperverletzung am Erstangeklagten Platz nehmen musste, sogar die Polizei und verpfiff den Illegalen.

Das wollte dieser auch nicht auf sich sitzen lassen. Weil er fürchtete, ausgewiesen zu werden, soll er teuflische Rachepläne geschmiedet haben: Als Rosenverkäufer Tage später unterwegs, passte er seinen Kontrahenten auf der Straße ab, attackierte ihn mit einem dicken Ast und verletzte ihn mit einem Stanleymesser. Der 40-Jährige überlebte knapp.

Vor dem Geschworenengericht (Vorsitz Andreas Rom) relativierte der Angeklagte die Tat: „Ich habe mich nur gewehrt!“

Ein Urteil wird für Mittwoch erwartet.

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