Corona vorgetäuscht

Zimmervermieter im Visier von Scheckbetrügern

Tirol
18.08.2020 12:00

Sie machen sich die Corona-Pandemie zunutze! Scheckbetrüger versuchen derzeit offenbar mit einer an und für sich altbekannten Masche, gutgläubigen Zimmer- und Ferienhausvermietern das Geld aus der Tasche zu locken, und täuschen eine Covid-19-Erkrankung vor. Der Besitzer einer Pension im Tiroler Unterland entlarvte den Schwindel rechtzeitig - schließlich wurde er schon einmal mit einem nicht gedeckten Scheck abgezockt.

Die Freude nach langer Ungewissheit war groß: Ende Mai waren die Corona-bedingten Sperrwochen für Hotels und Pensionen in ganz Österreich bekanntlich vorbei. Man durfte die Betriebe wieder öffnen und die langersehnten Urlaubsgäste endlich willkommen heißen.

Anfrage aus Wales ließ Alarmglocken schrillen
Auch bei einem Unterländer Beherbergungsbetrieb trudelten zur Freude des Besitzers - er möchte anonym bleiben - zahlreiche Anfragen ein. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, resümiert der Vater von zwei Kindern heute, „unsere sieben Ferienzimmer waren rasch bis Ende September ausgebucht.“

Doch ein eigentlich reserviertes Zimmer blieb für fünf Tage leer. „Per E-Mail erhielten wir kurz nach Ende des Lockdowns eine vermeintliche Reservierung aus Wales“, erinnert sich der Unterländer. Er bat um die übliche Anzahlung per Überweisung. Erst nach einiger Zeit meldete sich der potenzielle Gast und kündigte an, einen Scheck schicken zu wollen. Rasch schrillten beim Vermieter aber die Alarmglocken. „Vor einigen Jahren fiel ich schon einmal auf einen Scheckbetrug hinein“, gesteht der gelernte Schlosser.

Storno wegen angeblich positivem Covid-19-Test
Die Bedenken des Familienvaters sollten zu Recht geweckt worden sein. „Nur wenige Tage später erhielt ich die Mitteilung, dass die Ehefrau des angeblichen Urlaubers am Coronavirus erkrankt sei und sie daher leider stornieren müssten. Das Geld sollte ich nach Abzug der Stornogebühren bitte zurücküberweisen.“ Besonders dreist: Der Unterländer bekam diesmal gar keinen Scheck. „Offenbar haben die Betrüger vergessen, mir einen zu schicken“, muss der Tiroler fast schmunzeln.

„Geplatzter“ Scheck war Warnung für die Ewigkeit
Vor ein paar Jahren war dies anders und als er den Scheck bei der Bank einlösen wollte, erlebte der Pensionsbetreiber sein blaues Wunder. Erst nachdem er das Geld zurücküberwiesen hatte, bemerkte er, dass der Scheck nicht gedeckt war. „Uns wurde damals von der Polizei geraten, stets zu warten, bis der Betrag am Konto unwiderrufbar gutgeschrieben ist. Daran halte ich mich jetzt“, will der Vermieter Kollegen vor dieser Masche warnen.

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