Lob nach Torfestival

Enorme Corona-Power: Er ist heimlicher Bayern-Star

Fußball International
17.08.2020 14:23

Beim 8:2-Kantersieg gegen den FC Barcelona zum Start in das Champions-League-Finalturnier in Lissabon beeindruckte der FC Bayern München nicht nur mit Spielfreude, der extremen Geilheit auf Tore und der individuellen fußballerischen Brillanz, sondern eben auch mit der Power eines Dampfhammers, der 90 Minuten auf den Gegner einschlägt. Letzteres ist auch ein Verdienst von Prof. Dr. Holger Broich, dem Mann mit dem sperrigen Titel „Wissenschaftlicher Leiter und Leiter Fitness. 

Auch Olympique Lyon soll im Halbfinale am Mittwochabend (21 Uhr/live im sportkrone.at-Ticker) im Estadio Jose Alvalade die Physis der Bayern zu spüren bekommen, die im Viertelfinale gegen „Barca“ fast zehn Kilometer mehr liefen als Messi und Co, vor allem aber viel mehr sprinteten.

Die Bayern-Profis wissen, wem sie das mit zu verdanken haben - besonders in der Ausnahmesituation der Coronakrise. „Großes Lob an Holger Broich und das ganze Trainerteam, wie sie das alles geplant haben in der Spielpause mit dem Cyber-Training“, sagte Abwehrspieler Jerome Boateng vor dem Lyon-Spiel, auf das sich das Team mit Trainer Hansi Flick am Montag mit einer geheimen Übungseinheit vorbereitete.

Der Schlüssel zum Erfolg
„Ich glaube, es ist der Schlüssel, dass wir damals früh angefangen haben, sobald das möglich war“, erinnerte der 31-jährige Boateng an die Zeit des Corona-Lockdowns im März. „Holger Broich hat das super aufgebaut. Wir sind physisch sehr gut drauf. Es ist wichtig, gerade in der Champions League bei Spielen in Turnierform, wenn man hinten raus nochmal etwas drauflegen kann, wenn der Gegner müde wird.“ Barcelona setzten die Bayern physisch unter Dauerstress. „Wir sind immer weiter marschiert. Das Pressing war brutal“, sagte „Mittelfeld-Staubsauger“ Goretzka.

„Wenn du tagtäglich an deine Grenze gehst, entwickelst du dich weiter“, betonte Flick. Der Chefcoach reagierte mit Broich nach der Unterbrechung des Bundesliga-Spielbetriebs wegen Corona sofort. Es war die Geburtsstunde des Teamtrainings im Home-Office. Lewandowski, ÖFB-Star David Alaba und Co. bekamen Hometrainer in ihre Wohnungen und Villen geliefert. Alle wurden via Video zusammengeschaltet. Die Spieler erhielten von Broich und Flick vom Clubgelände die Anweisungen.

Müller: „Professor am liebsten auf den Mond schießen“
Der Schweiß floss beim Cyber-Training in Strömen, auch jetzt war das wieder so nach dem kurzen Urlaub in der Vorbereitung auf Lissabon. Thomas Müller sagte jüngst, dass die Spieler den „lieben Herrn Professor“ manchmal „am liebsten auf den Mond geschossen“ hätten. Es war nicht böse gemeint, vielmehr ein typischer Müller-Spruch, aber einer, der inhaltlich höchste Anerkennung bedeutete. Und die sportliche Bilanz spricht ohnehin für sich: Alle 13 Partien haben die Bayern im Geisterspielbetrieb gewonnen und dabei 45:12 Tore erzielt.

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(Bild: KMM)



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