Alarm wegen Lappalien

„70 Prozent der Notarzt-Einsätze nicht nötig“

Kärnten
13.08.2020 07:31

Nicht nur, dass in Kärnten, wie berichtet, Notärztemangel herrscht, unglaubliche 70 Prozent der Einsätze sollen noch dazu Fehlalarme oder unnötig sein! Notarztreferent Roland Steiner spricht von einem akuten Problem, dem nur durch fachlich ausgebildete Telefonisten in den Leitstellen entgegengewirkt werden könne.

„Wir Notärzte werden laufend zu Fehleinsätzen gerufen. Rund 70 Prozent der Einsätze in Kärnten sind unnötig“, erklärte Notarztreferent Roland Steiner schon am Wochenende im Gespräch mit der „Krone“. So würden Notärzte beispielsweise wegen Halsschmerzen, chronischer Atemnot oder fieberhafter Infekte gerufen.

Notärzte sind kein Krankenstransport
„Einmal bestellten Angehörige einen Totenbeschauer und von der Leitstelle wurde der Hubschrauber hingeschickt, obwohl der Mann schon lange tot war. Bei einem anderen Fall bretterten wir mit 200 km/h zum Einsatzort, wo uns der Patienten wohlauf mit einer Tasche in der Hand vor der Tür erwartete. Wir sind aber kein Krankentransport“, schüttelt Steiner den Kopf.

Erfahrene Telefonisten fehlen
Das Problem liege darin, dass in Leitstellen Telefonisten ohne Praxis arbeiten. Anrufe werden, ohne viel nachzufragen, nach einem Schema abgearbeitet. „Umgehend wird ein Notarztteam alarmiert, wo ein Praktiker ausreichen würde“, ergänzt Steiner: „Von den jährlich rund 2500 Helikopter-Einsätzen wären 1000 vermeidbar. Eine Flugminute kostet etwa 100 Euro!“

Außerdem bringen sich Notärzte und Rettungssanitäter auf ihren Fahrten zu den Einsatzorten selbst in Gefahr – und das manchmal unnötig ...

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