CARINTHIja2020

Sie bewegt sich selbst und vor allem uns

Kärnten
15.08.2020 06:06

Bewegt wie Kärntens Geschichte ist auch das Jubiläumsjahr. Die Mobile Ausstellung zieht durch ganz Kärnten und erzählt derzeit in Feldkirchen vom Gestern, Heute und Morgen.

Nicht das Land besucht die Ausstellung, die Ausstellung kommt ins Land - nach diesem Motto tourt die Mobile Ausstellung zum großen Jubiläum der Kärntner Volksabstimmung durch das Bundesland. Nachdem die Module erstmals in Völkermarkt präsentiert worden waren, siedelte die Schau hinauf auf die 2.369 Meter hoch gelegene Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Nun macht sie in Feldkirchen die vergangenen 100 Jahre der Geschichte Kärntens erlebbar.

Vor 100 Jahren, genau am 10. Oktober 1920, kam es ja in Kärnten zu einer damals noch völlig unüblichen Volksabstimmung: Die Frauen - sie waren erstmals stimmberechtigt - und Männer in 51 Abstimmungsgemeinden schritten zur Wahlurne, um für den Verbleib bei Österreich zu votieren, um die heute noch bestehende Kärntner Grenze im Süden zu fixieren.

Diese international beachtete Volksabstimmung jährt sich zum 100. Mal und wird unter dem auf das Abstimmungsergebnis anspielenden Titel „CARINTHIja“ auf mehrere Arten gefeiert: Einerseits beschäftigen sich 89 Projekte - und damit mehr als 300 Veranstaltungen - aus Kunst, Brauchtum, Wissenschaft und Bildung mit dem großen Thema, andererseits lädt das Land zu offiziellen Feiern ein und schickt die Mobile Ausstellung durch die Bezirksstädte.

Kulturabteilungsleiter Igor Pucker hat zahlreiche Experten miteinander vernetzt, um die umfangreiche Geschichte des Bundeslandes für Erwachsene gleichermaßen interessant wie für Kinder und Jugendliche zu erzählen, ja mehr als nur zu erzählen: anschaulich zu machen. Am Anfang stehen die historischen Module, die an den Ersten Weltkrieg und den Zerfall der Monarchie erinnern, was ja erst zu den Grenzstreitigkeiten, zu Abwehrkampf und Volksabstimmung führte. Persönlichkeiten aus den Jahren von 1918 bis 1920 werden vorgestellt. Eine Zeittafel zum Abwehrkampf, Beispiele der Propaganda und historische Bilder erzählen von dieser Zeit.

„Ein Land in Zahlen“ lässt über Bevölkerungsentwicklung, Arbeitsverhältnisse, Anzahl und Art der Vereine und Geschlechterrollen in den vergangenen 100 Jahren staunen. So wurde in Kärnten erst 1990, mehr als 70 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts, das erste weibliche Regierungsmitglied gewählt: Karin Achatz (SPÖ).

Die Denkmäler, die in ganz Kärnten an historische Ereignisse, Persönlichkeiten und Schicksale erinnern - von steinernen Mahnmalen über den Film „Das Dorf an der Grenze“ bis zu Maja Haderlaps Buch „Engel des Vergessens“ -, werden ebenso präsentiert wie der Blick der Künstler Nicole Six und Paul Petritsch auf „Die innere Grenze“, auf manifeste und gedachte Grenzen. Ebenfalls Künstler haben sich mit den beiden Sprachen beschäftigt: Virtuelle 3D-Räume erweitern die Sprachräume und ermöglichen über eine VR-Brille, deutsche und slowenische Wörter zu entdecken.

Berührend sind die Biographien unterschiedlichster Menschen aus dem vergangenen Jahrhundert; Lebensläufe, die von Leid und Krieg, aber auch von Hoffnung, Freude und Erfolgen auf Tupperparties erzählen.

Das Mitbestimmen und Mitgestalten, das uns heute erlaubt wird, ja, sogar erwünscht ist, war vor 100 Jahren eine Revolution. Daher widmet sich ein Modul der Demokratie.

„Wir sind nicht Beobachter der Geschichte, sondern Gestalter“, macht Architekt Roland Winkler klar, der dies auch in der 40 Meter langen Plattform aus Holz zeigt, auf welcher die Ausstellungsmodule mittels großem Rad ganz leicht bewegt werden können. „Und weil auch Kärnten nicht statisch ist, sondern sich stetig weiterentwickelt, gibt die Mobile Ausstellung nicht nur Rückblicke in die historischen Hintergründe, sondern auch Einblicke und die Gegenwart und Ausblicke in die Zukunft“, so Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser.

Führungen für alle Altersstufen bietet die „wissens-wert.welt“ an. Über eine App kann man sich vor dem Ausstellungsbesuch vorbereiten und auch danach noch Wissenswertes erfahren.

Mobile Ausstellung auf dem Hauptplatz von Feldkirchen. Täglich geöffnet bis 31. August (Mo-So 9-17, Do-Fr 9-20 Uhr). Danach wird die Ausstellung in Villach (ab 6.9.) und Klagenfurt (ab 3.10.) präsentiert. Im kommenden Jahr folgen die weiteren Bezirksstädte. Infos auch auf: www.carinthija2020.at

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