Mega-Gehälter locken!

China wirbt nach Huawei-Boykott Chipexperten ab

Digital
13.08.2020 06:03

Weil die USA dem weltgrößten Chipfertiger TSMC verboten haben, Geschäfte mit dem chinesischen Huawei-Konzern zu machen, gehen Huawei langsam die Prozessoren aus. Chips aus chinesischer Fertigung sind keine Alternative, weil dort die Fertigungstechnik noch nicht so fortschrittlich ist. Doch das könnte sich schnell ändern: In China hat man im großen Stil damit begonnen, Chipspezialisten von TSMC abzuwerben.

Ihnen winken doppelt bis 2,5 Mal so hohe Gehälter wie bei ihrem bisherigen Arbeitgeber, geht aus einem Bericht der japanischen Wirtschaftszeitung „Nikkei Asian Review“ hervor. Bei den Firmen, die TSMC-Personal abwerben, handelt es sich um Quanxin Integrated Circuit Manufacturing (QXIC) und Wuhan Hongxin Semiconductor Manufactoring Co. (HSMC).

Dutzende erfahrene Ingenieure abgeworben
Seit letztem Jahr haben beide Unternehmen jeweils rund 50 erfahrene Ingenieure und Manager von TSMC abgeworben. Neben weit höheren Gehältern lockt man sie mit üppigen Boni und Aufstiegsmöglichkeiten. So ist etwa der frühere Forschungsleiter und Chief Operating Officer (COO) von TSMC, Shang-Yi Chiang, heute CEO bei HSMC.

Neben fachkundigem Personal braucht China für eine konkurrenzfähige eigene Chipproduktion naturgemäß auch Chipfabriken, in die der Einparteienstaat viele Milliarden Euro investieren will. Bei HSMC will man beispielsweise 16 Milliarden Euro in eine entsprechende Fabrik stecken, die 2022 in Betrieb gehen soll. Dort will man Chips im 14- und 12-Nanometer-Verfahren herstellen - und später auf das modernere, bei TSMC in Taiwan schon heute genutzte 7-Nanometer-Verfahren umstellen.

Chinas Chiphersteller können noch nicht mithalten
Mit der Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) hat China schon heute einen großen Chiphersteller am Start. Für Huawei ist er allerdings vorerst keine Alternative zu TSMC: SMIC beherrscht noch keine so feinen Herstellungsverfahren wie Rivale TSMC, weshalb die Chips aus China derzeit noch keine Konkurrenz für jene aus Taiwan darstellen.

TSMC ist der weltgrößte Auftragshersteller für Computerchips und fertigt unter anderem Prozessoren für AMD, Apple oder eben auch Huawei, wo man die Chips bei der hauseigenen Prozessor-Tochter HiSilicon entwirft, während die Fertigung an TSMC ausgelagert wird. Durch die US-Sanktionen, die Chipherstellern verbieten, Prozessoren für Huawei zu bauen, wenn dabei Technologien aus den USA zum Einsatz kommen, braucht Huawei nun dringend Ersatz für TSMC.

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