Für US-Behörden

Software in Apps schnüffelt heimlich Nutzer aus

Web
11.08.2020 11:35

Über 500 Apps mit Hunderten Millionen Nutzern weltweit sollen über eine eingeschleuste Schnüffelsoftware heimlich Standortdaten erfassen und darauf basierende Bewegungsprofile an US-Behörden und Firmen verkaufen. Beobachter sprechen von einer „alarmierenden Entwicklung“.

Wie das Branchenportal heise.de unter Berufung auf das „Wall Street Journal“ berichtet, soll das von zwei US-Militärveteranen gegründete Unternehmen Anomaly Six ein eigenes Software Development Kit (SDK) in zahlreiche Apps eingeschleust haben, um die GPS-Koordinaten und andere Standortdaten auszulesen und an Dritte, darunter US-Behörden, weiterzugeben bzw. zu verkaufen. Die Nutzer ließ das Unternehmen darüber offenbar im Unklaren, sie stimmten lediglich prinzipiell einer Ortung für spezielle Zwecke zu.

Welche Apps konkret „unterwandert“ worden, konnte das „Wall Street Journal“ laut eigenen Angaben nicht ausmachen. Das im militärisch-industriellen Komplex verortete Unternehmen habe die Auskunft unter Verweis auf Verschwiegenheitsvereinbarungen verweigert.

„Entwicklung alarmierend“
Laura Moy, Jus-Professorin an der Georgetown University, sprach gegenüber dem Blatt von einer „alarmierenden Entwicklung“. Nutzer hätten keine Ahnung davon, dass nach der Installation einer Wetter-App, eines Spiels oder einer anderen harmlos wirkenden Anwendung ihre Bewegungsprofile gesammelt und verkauft würden. Asif Khan, Gründer des Branchenverbands Location Based Marketing Association, räumte dem Bericht nach ein, dass mehr Transparenz nötig sei. Verbraucher sollten aufgeklärt werden, dass „diese Daten von der Regierung genutzt werden könnten“.

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