„Es ist etwas Besonderes. Man steht mehr im Rampenlicht als sonst“, sagt Statistin Renée Paul. Für gewöhnlich braucht das Festival zwischen 90 und 150 Opern-Statisten. Paul ist seit 1970 dabei, debütierte bei „Warten auf Godot“. Heuer also: ein 50. Jubiläum zum 100. Festival-Geburtstag. Wegen Covid hat sie nicht gehadert. „Ich dachte aber, dass die Festspiele absagen müssen. Später erwartete ich, dass sie die älteren Statisten aussieben.“ Es kam anders. Sie mimt eine Dienerin in „Elektra“.
An ihrer Seite: Debütantin Sophia Göschl (9). „Ich spiele die kleine Iphigenie. Am Anfang werde ich groß auf den Fels projiziert.“
Nach der Vorstellung gibt es ein Wattestäbchen in die Nase: Covid-Test. „Ich habe mich daran gewöhnt“, sagt Sophia. Anders Kollegin Paul: „Ein bisschen unangenehm ist das schon.“ Beide opfern sechs Wochen für die Statisterie. Auch in ihrer Freizeit sollen sie Kontakte reduzieren. „Mir macht das nichts. Wenn ich mit jemandem länger als 15 Minuten rede, schreibe ich den eben in mein Kontakttagebuch“, so Paul. Auch Sophia hat kein Problem mit der Kontaktbeschränkung. „Ich treffe selten Freunde, bin eher bei meiner Familie.“ Als Schauspielsprungbrett sieht sie ihre Rolle nicht. „Ich möchte später lieber Kinderärztin werden.“
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