Katastrophe von Beirut

Explosion riss 43 Meter tiefen Krater in den Boden

Ausland
09.08.2020 12:04

Die Explosion von 2750 Tonnen Ammoniumnitrat im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut hat einen 43 Meter tiefen Krater in den Boden gerissen. Dies sagte ein Sicherheitsvertreter am Sonntag unter Berufung auf französische Experten, die derzeit den Unglücksort untersuchen.

Die insgesamt zwei Explosionen am Dienstag haben in Beirut schwere Zerstörungen angerichtet. Nach Angaben der Behörden wurden mindestens 158 Menschen getötet, 21 weitere werden noch vermisst. Mehr als 6.000 Menschen wurden verletzt und Hunderttausende obdachlos. Die US-Erdbebenwarte USGS registrierte eine Explosion von der Erdbebenstärke 3,3.

Internationale Hilfe
Frankreich und die UNO richten am Sonntagnachmittag eine internationale Geberkonferenz ein, um Spenden für die humanitäre Nothilfe in dem ehemaligen Bürgerkriegsland zu sammeln. An der Videokonferenz werden unter anderem US-Präsident Donald Trump, EU-Ratspräsident Charles Michel und der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Janez Lenarcic, teilnehmen. Österreich stellt eine Million Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) als Soforthilfe für den Libanon zur Verfügung.

Nach Angaben von Regierungschef Hassan Diab lagerte das Ammoniumnitrat jahrelang ungesichert in einer Halle im Hafen. Die genaue Ursache der Explosionen ist noch unklar. 21 mutmaßliche Verantwortliche wurden festgenommen.

Tausende Menschen protestieren
Viele Libanesen machen die Regierung und politische Führung des Landes für die verheerende Explosionskatastrophe verantwortlich. Aus Protest waren tausende Menschen am Samstag durch Beirut marschiert und hatten kurzzeitig mehrere Regierungsgebäude gestürmt. Regierungschef Diab kündigte daraufhin vorgezogene Neuwahlen an. Bei Zusammenstößen am Rande der Demonstration wurde ein Polizist getötet, mehr als 230 Menschen wurden verletzt.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele