Gert Höferer ist ein bekannter Gastronom, sein „Teatro“ ein gut besuchtes Lokal. Für gewöhnlich. Denn nun ist schon um 1 Uhr Sperrstunde, nur 40 Gäste dürfen hinein. Der Wirt schlägt Alarm: „Das Krisen-Management hat völlig versagt. Für die Nachtgastronomie gibt’s weder Unterstützung noch Förderung und vor allem keine Perspektiven. So bringen sie uns um!“
Hätte Gert Höferer nicht sein Lokal am Benediktinermarkt, würde es schlecht bei ihm aussehen. Denn mit dem „Teatro“ fährt der Pörtschacher derzeit den Bach runter. Höferer: „Für den Lockdown im März habe ich vollstes Verständnis. Man muss das Wohl und die Gesundheit der Menschen immer an die erste Stelle setzen. Zum Glück sind die Tausenden Toten ausgeblieben. Gleichzeitig schreibt das Epidemiegesetz auch vor, die Wirtschaft zu unterstützen. Bei der Nachtgastronomie ist nichts davon passiert. Viele Betriebe werden sterben.“
„Früher ging die Party ab“
Seit 15. Juni hat Höferer das „Teatro“ wieder aufgesperrt. Früher ging dort zwischen 20 und 4 Uhr die Party ab. „Jetzt ist schon um 1 Uhr Sperrstunde. Nur 40 Leute dürfen rein, die Kontrollen sind genau.“ Mit diesen Auflagen könne man kaum Geld verdienen.
„Die Wirtschaftskammer hat versagt“
„Die Maskenpflicht ist gut und richtig, aber die neuen Regelungen von der Regierung sind widersinnig. Es ist ein Irrsinn, wie agiert wird. Hier schon Masken, dort wieder nicht“, so Höferer, der nicht mehr schweigen will. "Die Wirtschaftskammer hat versagt. Man muss endlich mit Betroffenen reden. Wo krankt es am meisten? Keiner von den Wirten will etwas geschenkt bekommen. Wir wollen im Corona-Sommer nur die finanzielle Hilfe, die uns zusteht.
Wo sind die Milliarden, die angeblich zur Verfügung stehen, denn hingegangen?“ Die Überbrückungskredite seien Mogelpackungen, den Fixkostenzuschuss habe laut Höferer noch niemand bekommen. „Man lässt ganze Wirtschaftssparten im Regen stehen.“ In Klagenfurt sind 100 Nachtlokale davon betroffen.
Höferer: „Ich zahle für das Teatro monatlich 3465 Euro Miete plus hohe Stromkosten. Das summiert sich. Wir brauchen endlich Perspektiven.“
Christian Tragner
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