„Es war mehr Wasser als normalerweise“, sagt der Pinzgauer Bezirksfeuerkommandant Klaus Portenkirchner über den Salzach-Pegel bei Lend am Mittwoch. Zum Zeitpunkt des Raftingunfalls mit 29 Personen wies der Fluss einen Wasserstand von 2,6 Metern auf. Die Meldegrenze für Hochwasser auf dem Abschnitt liegt laut hydrografischem Dienst bei drei Metern. Die Polizei ermittelt nun gegen den Rafting-Anbieter und die Guides.
Technische Limits für Raftingfahrten auf der Salzach gibt es laut Landes-Verordnung jedoch nicht. „Die Verordnung basiert auf der Meinung eines Sachverständigen. Aus seiner Sicht waren damals keine Beschränkungen hier notwendig“, erklärt Thomas Hofbauer aus dem Büro des zuständigen Landesrats Stefan Schnöll (ÖVP).
Wasserretter sieht Graubereich nach Unfall
Wasserrettungs-Einsatzleiter Engelbert Haunsperger sieht in der Rafting-Ausfahrt dennoch einen Grenzfall. „Es war auf jeden Fall eine Gratwanderung“, meint Haunsperger (siehe Interview). Für viele Wassersportler brächten solch riskante Touren jedoch einen Reiz mit sich, so Haunsperger.
Wasserretter Engelbert Haunsperger leitete am Mittwoch den Einsatz. „Es waren alle gut ausgerüstet“, erklärt Haunsperger. Er spricht dennoch von „einer Gratwanderung“.
Herr Haunsperger, Sie waren am Mittwoch vor Ort. Welcher Eindruck bleibt nach dem Unfall bei Ihnen zurück?
Der Pegelstand war laut unseren Informationen 40 Zentimeter unter der Hochwasser-Meldegrenze. Der Wasserstand war weit über dem Normalpegel, ist jedoch bereits zurückgegangen. Es war dennoch auf jeden Fall eine Gratwanderung, die Salzach an diesem Tag mit einem Raftingboot zu befahren.
Gibt es andere Faktoren, die die Situation beeinflusst haben könnten?
Natürlich könnte man das Treibholz bemängeln, das am Mittwoch im Wasser schwamm. Das kann mitunter auch zu Raftingunfällen führen.
Wie waren die Teilnehmer und die Guides augerüstet?
Es waren alle gut ausgerüstet. Sie trugen alle Schwimmwesten. Dennoch muss man sich immer die Frage stellen, wer in so einem Boot sitzt.
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