Kampf dem Doping

Durchbruch bei Nachweis von Anabolika gelungen

Wissenschaft
06.08.2020 15:59

Forscher an der Otago-Universität im neuseeländischen Dunedin feiern es als Durchbruch im Kampf gegen Doping: Sie haben laut eigenen Aussagen einen Test entwickelt, mit dem Designer-Steroide (sogenannte Anabolika) erkannt werden können, ohne deren Struktur vorab kennen zu müssen. Die Methode erkennt Veränderungen in den menschlichen Zellen, die durch die Steroide verursacht werden.

„Alle Steroide aktivieren einen Prozess in den Zellen, darauf haben wir den Test aufgebaut“, erklärte Projektleiterin Alison Heather. Man habe schon 2004 an einen derartigen Test gedacht, als das Balco-Labor in den USA Dopingsubstanzen wie etwa das Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon (THG) herstellte, so die Wissenschaftlerin.

Damals musste US-Sprint-Star Marion Jones vor Gericht zugeben, dieses anabole Steroid wie viele andere Spitzenathleten auch verwendet zu haben. THG war jahrelang eingesetzt worden, bevor Anti-Doping-Experten überhaupt davon wussten. „Es gab keinen Fingerabdruck, daher blieb es bei Tests unentdeckt“, erklärte Heather.

Test zeigt Veränderungen in Zellen auf
Derartige Drogen würden weiterhin entwickelt, über das Internet vertrieben und der biologische Pass der Sportler würde keinen Hinweis auf deren Verwendung liefern. Der neue Test suche jedoch nicht nach einem Marker, sondern nach Veränderungen in den Zellen, die durch Steroide verursacht werden.

Anabole Steroide sind synthetische Abkömmlinge des männlichen Sexualhormons Testosteron und stellen die Gruppe der am häufigsten verwendeten Dopingsubstanzen dar. Als wichtigste Vertreter dieser leistungssteigernden Drogen sind Dehydrochlormethyltestosteron, Nandrolon, Metandienon, Stanozolol, Furazabol und Metenolon zu nennen.

Einsatz schon bei Winterspielen 2022?
„Unser Test entdeckt Drogen, die anabole Prozesse in den Zellen auslösen“, betonte Heather. Die Physiologie-Professorin hofft, dass der Test von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) anerkannt wird und schon bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking eingesetzt werden kann. Ein ähnlicher Test, der bei Pferderennen zum Einsatz kommen soll, wird bereits im Oktober zur Verfügung stehen.

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