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„F1 2020“: Mit Vollgas auf die Pole Position

Digital
09.08.2020 05:59

Während sich Max Verstappen aktuell noch mühen muss, um den übermächtigen Lewis Hamilton von der Spitze zu verdrängen, dürfen Spieler in „F1 2020“ virtuell nachhelfen: Wir verraten Ihnen, ob Sie mit Codemasters‘ Formel-1-Rennsimulation ein paar Runden drehen sollten.

Harte Konkurrenz muss Entwickler Codemasters kaum fürchten: Schon „F1 2019“ setzte sich qualitativ so meilenweit von der Konkurrenz ab, dass diese eigentlich nicht mal mehr die Rücklichter wahrnehmen konnte.

Während sich in der realen Formel 1 die beiden Dauer-Rivalen Max Verstappen und Lewis Hamilton auch in dieser Saison knallhart duellieren, kann Codemasters mit „F1 2020“ erneut konkurrenzlos seine Runden virtuell auf PS4, Xbox One und am PC drehen. Doch von Stillstand ist nichts zu sehen: Denn „F1 2020“ ist die wohl beste Formel-1-Simulation bis dato.

Doppelte Karriere
Für Solo-Rennfahrer bietet die Simulation gleich zwei umfangreiche Spielarten: Die aus den Vorgängern bekannte Karriere feiert ihr Comeback - allerdings ohne die aus "F1 2019" bekannten Story-Elemente. Stattdessen kümmern Sie sich hier um die Laufbahn Ihres Fahrers. Ob Sie gleich in der Formel 1 oder gar in der Formel 2 starten, überlässt die Rennsimulation Ihnen. Danach absolvieren Sie Rennen, Interviews und andere Aktivitäten zur Steigerung des eigenen Rufs. Freischaltbare Upgrades und Rivalitäten mit anderen Fahrern erhöhen die Motivation.

Große Neuerung: „Mein Team“-Modus
Die große Neuerung aber stellt in diesem Jahr der „Mein Team“-Modus dar: Hier fungieren Sie als Teamchef und erster Fahrer Ihres eigenen Rennstalls, Sie kümmern sich also um die finanziellen Belange und um die sportlichen Erfolge. Zu diesem Zweck entwerfen Sie zu Beginn im Editor eine eigene F1-Marke - komplett mit Namen, Logo und der passenden Lackierung für die Fahrzeuge. Im Anschluss wählen Sie Sponsoren sowie einen zweiten Fahrer aus. Anfangs greifen Sie noch auf F2-Piloten zurück, doch mit steigendem Prestige können Sie auch Talente wie Lewis Hamilton oder Sebastian Vettel verpflichten. Zumindest wenn Sie das passende Kleingeld parat haben.

Reiz der ständigen Weiterentwicklung
„Mein Team“ bezieht - ähnlich wie die Karriere - seinen Reiz aus der ständigen Weiterentwicklung des eigenen Rennstalls. Im Spielverlauf kaufen Sie Upgrades in Bereichen wie Chassis oder Aerodynamik oder erweitern entsprechende Einrichtungen. Zwischen den Rennen planen Sie die Wochen und beeinflussen mit Technik-Schwerpunkten, Siegerpartys oder PR-Events die Moral der Mitarbeiter. Einladungsveranstaltungen mit historischen Fahrzeugen oder Rennen unter veränderten Bedingungen sorgen für Auflockerung. Alles in allem ist „Mein Team“ kein vollwertiger F1-Manager, bringt aber zumindest ausreichend Tiefe mit, um Sie langfristig zu motivieren. 

Für Einsteiger und Profis geeignet
Codemasters gibt sich in „F1 2020“ redlich Mühe, nicht nur eingefleischte Rennsport-Fans, sondern auch Interessierte abzuholen. Immer wieder ploppen Hilfetexte mit Erklärungen auf, und für die Rennen gibt es so viele Einstellungsmöglichkeiten wie nie zuvor. Sie bestimmen also, wie fordernd und realistisch Ihr „F1 2020"-Erlebnis sein soll. Wer sich erst einmal ausprobieren möchte, der wählt vor Rennbeginn die Option „Gelegenheitsspieler“ und aktiviert so eine breite Vielzahl von Brems- und Lenkhilfen. Erfahrenere Hobbypiloten stellen sich das Erlebnis aber in den Standardeinstellungen so ein, wie es für die eigenen Ansprüche am besten passt - von der dynamischen Ideallinie bis hin zum Schwierigkeitsgrad der Computer-Piloten oder dem Schadensmodell.

Viel Atmosphäre dank offizieller Lizenz
Des Weiteren aktivieren Sie nun auch einen virtuellen Rückspiegel und behalten so die Konkurrenz aus der Verfolgerperspektive im Auge. Löblich: Codemasters bringt den Splitscreen-Modus zurück, sodass zwei Spieler an einem Gerät gegeneinander antreten können. Praktisch auch: Jeder Spieler legt dabei selbst die Anzahl der Hilfen fest. „F1 2020“ profitiert auch weiterhin von dem dicken Lizenzpaket. Codemasters hält die Daten stets auf dem neusten Stand; in entsprechenden Abständen erscheinen Patches.

Historische Fahrzeuge von Michael Schumacher
Sehr schön: Neben der Formel 1 und Formel 2 sind weiterhin historische Fahrzeuge dabei. Obendrein präsentieren die Briten mit Hanoi und Zandvoort auch zwei neue Strecken. Fans von Michael Schumacher greifen gleich zur „F1 2020 Schumacher Deluxe Edition“ und erhalten so etwa den Jordan 191 von 1991 oder den Ferrari F1-2000 sowie Jubelanimationen, Rennanzüge und Fahrzeuglackierungen für den Multiplayer-Modus. 

Auf der Strecke gewohnt souverän
„F1 2020“ spielt gekonnt mit der Rennlizenz, lässt Ihnen mit diversen Anpassungsmöglichkeiten aber auch genug Spielraum, um die eigene Persönlichkeit ins Spiel zu bringen. Der eigentliche Rennalltag auf der Strecke baut stark auf dem Vorgänger auf. Dennoch erwartet Sie mit dem neusten Ableger der Rennspielreihe der wahrscheinlich bislang rundeste Teil. So fällt beispielsweise die gerade für Controller sehr gut umgesetzte Steuerung positiv auf. Lenk- und Bremsverhalten der Boliden stimmen einfach und man hat die Rennsemmeln jederzeit gut unter Kontrolle. Die Computer-Piloten bleiben indes ein wenig zu rücksichtslos und ziehen allzu gerne ihre Ideallinie durch - notfalls auch auf Kosten von Kollisionen. 

Fazit: Wer sich mit „F1 2019“ wohl fühlte, wird wohl auch dieses Jahr auf seine Kosten kommen. Im Vergleich zum Vorjahr legt Entwickler Codemasters an wichtigen Stellen nach und erweitert das Spiel etwa um den guten „Mein Team“-Modus sowie Hils- und Komfortfunktionen. In Verbindung mit der gewohnt guten Spielbarkeit und der starken Technik ergibt sich so ein rundes Gesamtpaket. Einzig die Kommentare und die Interviews wirken arg beliebig und drücken gelegentlich auf die ansonsten tolle Atmosphäre. Unterm Strich erhält „F1 2020“ aber eine klare Kaufempfehlung.

Plattform: PS4 (getestet), Xbox One, PC
Publisher: Codemasters
krone.at-Wertung: 9/10

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