Opernstar will kämpfen

Domingo wehrt sich gegen Vergleich mit Weinstein

Adabei
06.08.2020 11:56

Der an Covid-19 erkrankte und inzwischen genesene Opernsänger und Dirigent Placido Domingo will sich gegen Anschuldigungen des sexuellen Fehlverhaltens, die gegen ihn erhoben wurden, entschlossener verteidigen. Er sagt: „Es verletzt mich, als ‚Weinstein der Opernwelt‘ beschrieben zu werden.“

„Ich bin heute eine andere Person, ich habe keine Angst mehr“, so der Künstler in einem Interview mit der römischen Tageszeitung „La Repubblica“. „Nachdem ich an Covid-19 erkrankt bin, habe ich mir selber versprochen, dass ich mit all meinen Kräften für die Rehabilitierung meines Namens kämpfen werde, sollte ich wieder genesen. Ich habe niemanden missbraucht. Das werde ich, solange ich lebe, wiederholen“, sagte der Spanier.

„Es ist eine fürchterliche Lage“
Aufgrund der gegen ihn laufenden Ermittlungen habe er bisher geschwiegen. „Ich bin wütend und deprimiert, vor allem, weil meine ganze Familie verwickelt worden ist. Das Leid ist für uns alle enorm. Es ist eine fürchterliche Lage“, sagte der 79-Jährige, der bei der Verleihung des Österreichischen Musiktheaterpreises 2020 mit dem Sonderpreis für sein Lebenswerk geehrt wird.

Dass er mit Hollywoodmogul Harvey Weinstein verglichen und als „Weinstein der Opernwelt“ bezeichnet worden sei, habe seiner Karriere enorm geschadet. „Es verletzt mich, so beschrieben zu werden. Ich habe schwere Beschimpfungen gegen mich gelesen. Wer schreibt, unterschätzt das Leid, das er zufügen kann. Man spricht, als wäre ich mit schweren Vorwürfen bereits vor Gericht gelandet, doch das ist nicht der Fall. Diese Unklarheit ist unannehmbar“, erklärte der Startenor.

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Es verletzt mich, als ‚Weinstein der Opernwelt‘ beschrieben zu werden.

Placido Domingo

„Wenn ich zurückblicke, sehe ich kein Fehlverhalten meinerseits, das offene Wunden hinterlassen haben könnte. Hätte ich gemerkt, dass ich jemanden - vor allem eine Frau - beleidigt habe, hätte ich sofort versucht, alles wiedergutzumachen“, sagte Domingo. Er dementierte auch, die Karriere anderer Personen negativ beeinflusst zu haben. „Wer mich kennt, weiß, dass das Wort Missbrauch nicht zu meiner Sprache gehört. Ich habe niemals die Karriere junger Künstler verhindert, im Gegenteil, ich habe junge Künstler stets gefördert.“

„Hoffe, Frieden zu finden“
Nach dem Skandal wünscht sich Domingo Ruhe. „Ich hoffe, Frieden zu finden und dass alles zu Ende geht. Ich will noch die Jahre, die mir bevorstehen, in Ruhe mit meinen Liebsten verbringen.“

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(Bild: kmm)



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