„Kinder fast immun“

Facebook und Twitter sperrten Trumps Kampagne

Ausland
06.08.2020 07:15

Der Kurznachrichtendienst Twitter hat am Mittwoch das Konto der Wahlkampagne von US-Präsident Donald Trump vorübergehend komplett gesperrt. Trump hatte dort ein Video geteilt, das auch beim Social-Media-Riesen Facebook für Aufsehen sorgte. Beide Unternehmen sprachen dabei von einer „schädlichen“ Falschinformation über das Coronavirus. Trumps Team habe damit gegen die Nutzungsbedingungen der Plattformen verstoßen.

In der Twitter-Botschaft von Trumps Kampagnenteam wurde unter anderem behauptet, dass Kinder „fast immun“ gegen das Coronavirus seien. Der Tweet verstoße gegen die Regularien des Unternehmens, wonach auf der Plattform keine „Falschinformation“ über das Coronavirus verbreitet werden dürften, erklärte ein Firmensprecher. Der Account wurde erst wieder reaktiviert, nachdem der betroffene Tweet gelöscht wurde.

Video-Ausschnitt sorgt für Aufregung
Kurz zuvor hatte auch Facebook eine Botschaft Trumps zur Corona-Pandemie gelöscht. Dabei handelte es sich um einen Video-Ausschnitt aus einem Interview mit dem Sender Fox News. Darin führte Trump ebenfalls ins Feld, Kinder seien „fast immun“ gegen das Coronavirus.

Bei dieser Veröffentlichung handle es sich um eine „schädliche“ Falschinformation über das Virus und damit einen Verstoß gegen die Facebook-Regeln, teilte ein Konzernsprecher mit.

Plattformen kämpfen mit Falschinformationen
Facebook und Twitter gehen seit einiger Zeit verstärkt gegen irreführende und manipulative Inhalte auf ihren Seiten vor. Dies führte dazu, dass bereits mehrfach auch Botschaften Trumps entfernt oder mit distanzierenden Hinweisen versehen wurden.

So löschten Facebook und Twitter in der vergangenen Woche ein vom Präsidenten geteiltes Video, in dem Ärzte für den Einsatz des Malaria-Mittels Hydroxychloroquin gegen das Coronavirus warben. Viele Forscher ziehen den Nutzen von Hydroxychloroquin im Kampf gegen die Pandemie stark in Zweifel.

Facebook unter Druck
Besonders Facebook steht unter massivem Druck, gegen falsche und manipulative Inhalte vorzugehen. Gegen das Unternehmen läuft ein weltweiter Werbeboykott, mit dem die Beseitigung solcher Inhalte erreicht werden soll. An dem Boykott beteiligen sich zahlreiche Großunternehmen.

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