Wie weit gehst du?

Mystery-Drama mit Mads Mikkelsen: “Die Tür”

Kino
15.09.2010 14:59
Der ehemals erfolgreiche Maler David (Mads Mikkelsen) ist ein Wrack. Wegen einer Sex-Eskapade mit der Nachbarin (Heike Makatsch) musste seine kleine, nur für Momente unbeaufsichtigte Tochter sterben. Das Mädchen ertrank im Pool. Auf die Vergebung seiner Ehefrau (Jessica Schwarz) hofft er umsonst. Bis ihm ein Schmetterling im Schnee den Weg zu einer Tür weist, hinter der David sein Schicksal neu aufzurollen vermag – just an dem Tag, an dem das Unglück geschah. Diesmal kann er sein Kind retten, muss aber sein anderes Ich auslöschen...

Das Mystery-Drama "Die Tür" von Regisseur Anno Saul beginnt mit düsteren, dramatischen Bildern, die sich bald jedoch aufhellen: Denn Andernach gelingt mittels einer geheimnisvollen Tür eine Zeitreise in die Welt, wie sie kurz vor dem Unfall der Tochter war. Diesmal kann er sie retten. Doch den Platz in der scheinbar heilen Welt muss er sich mit Lügen und Gewalt erkämpfen.

"Casino Royale"-Bösewicht Mads Mikkelsen zeigt in der Hauptrolle viele Facetten seines Könnens. Mal gibt er einen selbstgefälligen Künstlerstar, mal einen fürsorglichen Vater und Ehemann und schließlich einen Depressiven, den die Schuld der Vergangenheit erdrückt. Schon lange habe er mit Mikkelsen, der auch in skandinavischen Dramen wie "Nach der Hochzeit" mitspielte, zusammenarbeiten wollen, sagte Regisseur Saul im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. "Diese Tiefe des Gesichts, das Schöne und das Gebrochene, das hat einfach perfekt gepasst."

Saul sieht sein Regiewerk in der Tradition von Mystery-Dramen wie "The Sixth Sense", in dem es weniger auf Schockeffekte, sondern auf tiefere Fragen ankomme. "Wir stellen grundlegende menschliche Fragen, etwa: Gibt es eine zweite Chance?", sagte der Filmemacher. "Und wenn es die gibt, sind wir überhaupt in der Lage, sie zu nutzen? Was ist der Preis dafür, wie weit gehe ich? Gibt es ein Zurück?"

4,5 Millionen Euro hat die Produktion den Angaben zufolge gekostet - das Budget liege für eine deutsche Kinoproduktion "im oberen Mittelfeld", wie Saul sagte. Das Hauptdarsteller-Duo wird ergänzt von einem impulsiv spielenden Thomas Thieme. Der 60-Jährige war kürzlich im Fernsehen als Helmut Kohl in "Der Mann aus der Pfalz" zu sehen. Nun erscheint er als Nachbar auf der Bildfläche und gibt der Geschichte eine überraschende Wendung, bei der Verschwörungstheoretiker ihre helle Freude haben dürften.

Und das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film:
In Anlehnung an Akif Pirinçcis dämonische Romanvorlage „Die Damalstür“ setzt Regisseur Anno Saul die Illusion einer zweiten Lebenschance, die mit Mord erkauft werden muss, kompromisslos düster in Szene und inszeniert so ein originelles Drama, das gekonnt mit der diabolischen Kopie einer neuen Identität, Angst vor Enttarnung und wachsendem Misstrauen in Davids Umfeld jongliert. Brillantes Genrekino mit Dänemarks grandiosem Charakterdarsteller und "Bond"-Bösewicht Mads Mikkelsen.

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