„Wasserpredigt“

Experte warnt aus Kroatien vor Urlaub in Kroatien

Ausland
04.08.2020 12:28

Der Epidemiologe Rastislav Madar ist in Tschechien in die Kritik geraten, nachdem er bei Twitter vor Partyurlaub in Kroatien gewarnt hatte. „Manche scheinen selbst in Pandemie-Zeiten ohne Rücksicht auf den gesunden Menschenverstand feiern zu müssen“, schrieb der Leiter der Corona-Arbeitsgruppe des Prager Gesundheitsministeriums am Montag. Die Standortangabe verriet dabei, dass er die Nachricht aus Kroatien abgesetzt hatte.

Es sei kein Geheimnis, dass er seinen Urlaub in dem Land verbringe, antwortete Madar seinen Kritikern in einem Folge-Tweet. „Es kommt nicht auf den Ort an, sondern auf die Art und Weise“, führte der 47-Jährige an. „Er predigt Wasser und trinkt Wein“, schrieb ein Leser am Dienstag empört auf der Website der Tageszeitung „Pravo“. „Soll doch jeder hinfahren, wohin er will, sich aber verantwortungsvoll verhalten“, meinte indes ein anderer.

In Tschechien gab es bis bisher 16.800 bestätigte Coronavirus-Infektionen. 386 Todesfälle werden mit einer Covid-19-Erkrankung in Verbindung gebracht, in Kroatien sind es 153. Auf die Einwohnerzahl umgerechnet ist das ungefähr gleich viel. Noch vor wenigen Monaten hatte Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babis die Bürger aufgefordert, ihre Ferien in der Heimat zu verbringen. Inzwischen sagte er der Zeitung „Lidove noviny“, er werde im August nach Kreta fliegen - der Urlaub sei bereits gebucht gewesen.

Regionale „Ampel“ soll besseren Überblick ermöglichen
In Tschechien soll indes seit Montag eine regionale „Corona-Ampel“ einen Überblick über die Lage in den einzelnen Landesteilen geben und differenzierte Gegenmaßnahmen ermöglichen. Aktuell gelten die Alarmstufen Rot und Gelb in keinem einzigen Verwaltungsbezirk. Der Großteil des Landes ist weiß markiert, was „kein oder ein vernachlässigbares Risiko“ bedeutet. Neun Bezirke sind grün, darunter die Hauptstadt Prag sowie Ostrava (Mährisch-Ostrau) und Brünn (Brno). Das bedeutet: sporadische Neuinfektionen.

Die Einschätzung beruht auf der Auswertung von 25 verschiedenen Parametern durch eine Expertengruppe. Sie soll wöchentlich aktualisiert werden. Damit verbunden sind abgestufte Empfehlungen etwa zur Einführung einer Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr, wie sie im Osten des Landes und in der Prager U-Bahn gilt.

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