Hohe Tauern

Wo Junior Ranger im Sandersee versinken!

Kärnten
03.08.2020 17:59

Schnee, Eis und Gestein: Der Nationalpark Hohe Tauern ist im Sommer ein farbenfrohes, wunderbares Paradies, und die „Bergkrone“ begleitete 15 Junior Ranger bei ihrer Abenteuerreise durch diese einzigartige Berglandschaft.

Simon ist begeistert. Hinter seinem Rücken thronen Großglockner, Johannisberg und die Pasterze, der noch immer mächtigste Gletscher der Ostalpen. Und der 14-Jährige aus Mittersill ist mittendrin. „Ich habe mit meiner Mama eine Doku über den Nationalpark gesehen und habe mich für die Junior Ranger-Ausbildung angemeldet.“ Nun ist er einer von 15 Buben und Mädchen aus ganz Österreich, welche heuer den 14-tägigen Kurs zum Kärntnermilch Junior Ranger absolvieren.

Nun sind wir am Gletschervorfeld unterwegs. „Dort, wo die Pasterze 1851 ihre größte Ausdehnung hatte“, erzählt die leidenschaftliche Nationalpark Rangerin Stefanie Winkler den Junior Rangern: „Viereinhalb Kilometer Länge hat die Pasterze seither eingebüßt, sie ist also weggeschmolzen. Jedes Jahr um 50 bis 60 Meter.“ Aufmerksam und wissbegierig lauschen die Jugendlichen der Expertin.

Unter ihnen ist auch Nationalparkreferentin Landesrätin Sara Schaar, die dafür extra ihr Polit-Outfit gegen Bergschuhe und Wanderhose getauscht hat.

Nun wandern wir gemeinsam vorbei am aufgestauten Margeritzenspeicher hinauf zum Sandersee und erfahren vom erfahrenen Ranger Georg Granig dabei viel Wissenswertes über die Sibirische Keulenheuschrecke, den Gletscher Hahnenfuß sowie die Silberwurz. „Einfach unglaublich!“, ist Landesrätin Sara Schaar vom schier endlosen und bunten Artenreichtum des Nationalparks Hohe Tauern fasziniert. „Das ist eine Besonderheit unserer Alpen, denn dieses prächtige Blumenmeer ist ausschließlich den Bauern zu verdanken, die diese Flächen hier bewirtschaften und damit die Waldgrenze nach unten gedrückt haben“, klärt Georg die interessierten Buben und Mädchen über die Unterschiede zwischen Kultur- und Naturlandschaft im Nationalpark auf.

So wird rasch klar, dass Naturschutz als Begriff eigentlich Blödsinn ist. „Denn die Natur muss man nicht schützen, man muss sie nur in Ruhe lassen. Sie schützt sich selbst“, so der Ranger. Nationalparkreferentin Sara Schaar ist von der Junior Ranger-Ausbildung jedenfalls restlos begeistert. Sie ließ sich beim Waten durch den Sandersee mit den Jugendlichen knöcheltief im Gletscherschliff einsinken.

Bei der Junior Ranger-Ausbildung lernen die Buben und Mädchen natürlich nicht nur viel über Gletscher, sondern erfahren auch einiges über das Tauerngold, das im Mittelalter hier abgebaut wurde und zehn Prozent der Weltproduktion ausmachte. Unterrichtet werden aber auch Wetterkunde und Orientierung im Gelände. Wildtiere wie Steinböcke, Murmeltiere und Adler werden beobachtet, und Milchbauern erzählen, wie die Rohmilch den Weg von den Almen ins Milchregal findet. „In der zweiten Woche begleiten die Junior Ranger unsere Nationalpark Ranger bei ihren Führungen, etwa im Besucherzentrum in Mallnitz oder im Haus der Steinböcke“, so Steffi. Für die Jugendlichen ist es eine spannende und erlebnisreiche Zeit in einer der schönsten Gegenden Österreichs.

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