Heftige Kritik

SP-Kucher: „Tourismus-Leitfaden ist Armutszeugnis“

Politik
01.08.2020 10:27

Die SPÖ hat den von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) vorgelegten Tourismus-Leitfaden heftig kritisiert und mit „Nicht genügend“ bewertet. Ihr Gesundheitssprecher Philip Kucher sieht in dem Papier eine „Zusammenschau aktueller Regelungen mit ein paar Empfehlungen“ und vermisst flächendeckende Tests: „Wir brauchen sie zum Schutz aller Tourismusmitarbeiter und unserer Gäste.“ Auch die NEOS vermissen eine „echte Strategie“ und sehen in dem Papier einen „Ja eh"-Leitfaden und wünschen sich „klare Handlungsempfehlungen“.

Mit der Forderung nach den flächendeckenden Tests wiederholt Kucher einen Vorschlag von Parteichefin Pamela Rendi-Wagner, die sich bereits beim Roten Foyer am Donnerstag dafür ausgesprochen hatte, Tourismusmitarbeiter verpflichtend alle zwei Wochen testen zu lassen, um Cluster-Bildungen in den Tourismusorten - wie zuletzt in St. Wolfgang - zu verhindern.

SPÖ: Regierung hat aus Fehlern nicht gelernt
Kucher kritisiert außerdem, dass die Bundesregierung den Ball erneut an die Gewerbetreibenden weiterspielen würde: „Es ist offensichtlich, dass die Bundesregierung weder aus Ischgl noch aus St. Wolfgang gelernt hat. Wie sich aufgrund dieses Papiers Clusterbildungen vermeiden lassen sollen, ist mir schleierhaft.“

Leitfaden soll als Orientierung dienen
Der von den Genossen so heftig kritisierte online abrufbare Tourismus-Leitfaden entstammt einer Zusammenarbeit zwischen dem grünen Gesundheitsministerium und dem türkisen Tourismusministerium in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer. Laut offiziellen Angaben soll der Leitfaden den Mitarbeitern und Gästen „Orientierungs- und Anhaltspunkte“ im Umgang mit Covid-19-Verdachtsfällen liefern.

NEOS wünschen sich „echte Strategie“ 
Nicht nur die SPÖ vermisst bei dem Papier eine echte Strategie, auch die NEOS kritisierten den Leitfaden in einer Aussendung. Ihr Tourismussprecher Sepp Schellhorn, der selbst als Hotelier tätig ist, schrieb: „In diesem Leitfaden wird genau das festgeschrieben, was die Bevölkerung schon seit Monaten weiß.“

Er wünscht sich „eine echte Strategie und konkrete Maßnahmen“, etwa beim Containment (Schutz, Anm.). Jeder Unternehmer müsse wissen, was zu tun sei, wenn positive Fälle auftreten. Das Containment müsse Hand in Hand mit der von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) angekündigten Corona-Ampel gehen.

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