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Die „Wikinger“ aus Ried melden sich zurück

Fußball National
31.07.2020 23:09

Eine lange Saison ist für die SV Ried am Freitag mit dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga nach einem dramatischen Finish zu Ende gegangen. Als klarer Favorit in den Corona-Restart gegangen, fanden sich die Innviertler plötzlich hinter Austria Klagenfurt wieder. Doch mit der Wende von der Wende in der vorletzten Runde brachte sich der „Dorfklub“ wieder ins Spiel und verwerte nun den Matchball.

Als am 18. Mai die Fortsetzung der Saison auch in der 2. Liga beschlossene Sache war, wähnten viele Ried als Sieger des Kampfs gegen den Abbruch. Acht Punkte betrug der Vorsprung auf Klagenfurt, die letzten elf Runden schienen nur noch Formsache. Das könnten auch die Rieder Kicker gedacht haben, die in den ersten sechs Partien nach dem Wiederbeginn vier Niederlagen kassierten und plötzlich den Atem des Konkurrenten im Nacken spürten. In der 25. Runde lag man prompt einen Punkt hinter der Austria, die Stimmung im Innviertel war am Boden. Zum dritten Mal en suite drohte Ried den stets zum Ziel erklärten Aufstieg zu verpassen.

Doch die Truppe von Gerald Baumgartner bewies Moral und schaffte das schon nicht mehr möglich Geglaubte. Die Schlüsselspiele gegen Wacker Innsbruck (4:3) und in Horn (3:2) drehte man im Finish, letztere Partie sogar in Unterzahl. Im finalen Heimspiel gegen den FAC „servierten“ die „Wikinger“ mit einem Kantersieg aus und fixierten so ihre 21. Saison im heimischen Oberhaus. Das Klagenfurter Projekt der deutsch-kroatischen Unternehmer um Tomislav Karajica muss hingegen warten.

Für Ried endet eine dreijährige Durststrecke, die in der etwas chaotischen Saison 2016/17 eingeleitet wurde. Die war nicht nur von einem Trainerwechsel geprägt, sondern auch Querelen in der Führungsriege. Der aktuelle Ried-Geschäftsführer Roland Daxl brachte sich als neuer starker Mann in Position, im Februar 2017 trennte sich der Club von Sportdirektor Stefan Reiter. Und damit jenem Langzeitfunktionär, der seit 1993 mit einer Unterbrechung von vier Jahren den Club im Oberhaus etabliert hatte.

Reiter, inzwischen Manager von Zweitligist Blau-Weiß Linz, gilt als Architekt des Innviertler Erfolgs. Unter seiner Ägide schaffte der Verein, der bis 1991 maximal in der Landesliga gekickt hatte, 1995 erstmals den Aufstieg in die Bundesliga, in der man sich acht Jahre lang hielt. Nach zwei Saisonen (2003/04 und 2004/05) kehrte Ried in die Beletage zurück und hielt sich dort eben bis 2017. Fünfmal vertrat der Club Österreich im Europacup.

Rieds Historie ist geprägt von Spielernamen wie Herwig Drechsel, Sanel Kuljic, Oliver Glasner oder Michael Angerschmid, aktuell sind es Thomas Reifeltshammer und Marcel Ziegl, die - aus der eigenen Akademie kommend - für den Rieder Weg stehen. Am Trainersektor wirkten Klaus Roitinger oder Paul Gludovatz stilbildend. Beide holten mit dem Club den Cupsieg (1998 bzw. 2011), es sind die aktuell einzigen Titel der Rieder. Die Meisterschaft blieb den Oberösterreichern bisher versagt, 2007 war man als Liga-Zweiter hinter Salzburg allerdings zumindest „Champion der Herzen“.

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(Bild: KMM)



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